Viel Licht und freundliche Farben dominieren das neue Kinderhaus an der Bietigheimer Straße 11. Foto: Bernd Zeyer

Das Dietrich-Bonhoeffer-Haus und sein Nebengebäude an der Bietigheimer Straße 11 sind zu einem modernen Kinderhaus umgebaut worden. Es bietet Platz für 79 Kinder im Alter zwischen ein und sechs Jahren.

Zuffenhausen - Wo vor einigen Wochen noch Bagger und Baumaschinen lärmten, da sind nun Kinderstimmen und Gelächter zu hören: Die evangelische Kirchengemeinde hat das Dietrich-Bonhoeffer-Haus und dessen Nebengebäude zum Kinderhaus für fünf Gruppen umgebaut. Gefeiert wird dieses Ereignis am Sonntag, 2. Oktober, im Rahmen eines Gottesdienstes in der Pauluskirche. Anschließend gibt es bei einem Tag der offenen Tür die Gelegenheit, sich die Einrichtung anzuschauen.

„Kommen und überraschen lassen“, so lautet das Motto am Sonntag. Wer das neue Kinderhaus betritt, der wird ganz sicher überrascht sein. Obwohl die Grundmauern der beiden Häuser (im Nebengebäude betrieb die Gemeinde eine eingruppige Kita) stehen geblieben sind, erinnert nichts mehr an früher. Hell, bunt und freundlich ist alles geworden, das Platzangebot ist mit 900 Quadratmetern Nutzfläche (dazu kommt noch der knapp 400 Quadratmeter große Garten) mehr als großzügig. Neben Kleinkindbereich und Bistro gibt es unter anderem einen Kreativbereich, einen Bewegungsraum, ein Spielzimmer, einen Forschungsbereich und ein Musikzimmer. Wer herumtobt, wird natürlich auch mal müde. Da kommt der Ruheraum gerade recht. Um die insgesamt 79 Mädchen und Buben im Alter zwischen einem und sechs Jahren kümmern sich 17 Betreuerinnen und zwei Betreuer. Geleitet wird das Kinderhaus von Heidi Steinemann. „Für mich ist das eine neue und spannende Herausforderung“, sagt Steinemann, die vom Hort der Grundschule in Gaisburg nach Zuffenhausen gewechselt ist. Sie freue sich darauf, Kinder und Eltern begleiten zu dürfen und eine gemeinsame Entwicklung des Kinderhauses mitgestalten zu können.

Zeit- und Kostenrahmen konnten eingehalten werden

Große Freude empfindet auch Dekan Klaus Käpplinger. Der lange Weg zum neuen Kinderhaus sei nicht immer einfach gewesen, gelohnt hätten sich Mühe und Engagement aber allemal. Seit mehr als einem Jahrzehnt habe man in der Kirchengemeinde über solch ein Projekt nachgedacht. Weihnachten 2012 schließlich erarbeitete Architekt Guido Hänle vom Stuttgarter Büro Hänle & Philipp einen ersten Entwurf. In den folgenden Monaten und Jahren hatte dann der eine oder andere Stein aus dem Weg geräumt werden müssen, was nicht zuletzt am für das Areal gültigen Bebauungsplan aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg gelegen hat. Wegen der darin enthaltenen Bestandsschutzregelung entschloss man sich, die beiden vorhandenen Gebäude stehen zu lassen und nicht durch Neubauten zu ersetzen.

Die Häuser wurden entkernt, umgebaut und sind nun per Durchgang miteinander verbunden. Sowohl der Zeit- als auch der Kostenrahmen von 2,6 Millionen Euro wurden eingehalten. 1,97 Millionen davon bezahlt die Stadt, den Rest tragen Gemeinde und Landeskirche. Interimsweise waren die Mädchen und Buben aus der Tagesstätte im Nebengebäude des Bonhoeffer-Hauses an der Güglinger Straße 13 untergebracht gewesen, wo die evangelische Kirchengemeinde eine Kita für eine Gruppe betrieben hatte. Nun sind beide Gruppen von der Güglinger Straße ins neue Kinderhaus gezogen. Gesellschaft bekommen haben sie aus der Frauensteg-Kita, die die Gemeinde im Sommer aufgegeben hat. Das dortige Grundstück gehört der Stadt, die dort auch wieder eine Kindertagesstätte einrichten möchte. Ins Erdgeschoss der Güglinger Straße 13 ist das Evangelische Jugendwerk gezogen, das Obergeschoss hat die Evangelische Gesellschaft (Eva) gemietet.