Die Zentrale der C Series Aircraft Limited Partnership (CSALP) wird im kanadischen Quebec verbleiben. Airbus werde 50,01 Prozent der Gesellschaft halten. Foto: The Canadian Press/AP

Mitten im Handelsstreit in den USA um Bombardier-Flugzeuge wird Airbus Partner bei der Mittelstrecken-Baureihe des kanadischen Herstellers. Wie sehen die politischen Folgen aus?

Toulouse - Der europäische Flugzeughersteller Airbus steigt mehrheitlich bei der Mittelstrecken-Baureihe des kanadischen Herstellers Bombardier ein. Eine entsprechende Vereinbarung für die sogenannte Bombardier C-Series sei am Montag unterschrieben worden, teilten die Unternehmen in Toulouse und Montreal in der Nacht zum Dienstag mit.

Der Schritt ist wegen eines Handelsstreits in Nordamerika politisch delikat. Denn die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte Strafzölle auf Flugzeuge von Bombardier angeordnet.

Das US-Handelsministerium verhängte in den vergangenen Wochen Anti-Dumping-Zölle in Höhe von 300 Prozent auf bestimmte Bombardier-Jets. Zuvor hatte sich Bombardiers US-Rivale Boeing über angeblich staatlich subventionierte Schleuderpreise bei der Baureihe „C Series“ beschwert.

Airbus werde 50,01 Prozent der Gesellschaft halten

Die US-Regierung schlug sich in dem Streit auf die Seite des US-Konzerns. Es handelt sich bei den verhängten Strafzöllen bislang noch um vorläufige Entscheidungen.

Die Zentrale der C Series Aircraft Limited Partnership (CSALP) werde im kanadischen Quebec verbleiben, teilten Airbus und Bombardier mit. Airbus werde 50,01 Prozent der Gesellschaft halten. „Das ist genau die richtige Partnerschaft für Bombardier“, sagte Konzern-Chef Alain Bellemare.

Airbus-Chef Tom Enders sagte, die Gespräche für die Partnerschaft hätten im August begonnen. Eine Produktion der C-Baureihe von Bombardier in dem US-Werk von Airbus ist geplant. Aus dem Unternehmen hieß es, für die Partnerschaft solle kein Bargeld fließen, da Airbus seine Kapazitäten für Verkauf und Marketing einbringe.