Michael Suana, Geschäftsführer der Rhein Petroleum GmbH, steht bei Graben-Neudorf (Baden-Württemberg) an einem Bohrturm Foto: dpa

In Graben-Neudorf im Kreis Karlsruhe haben die Probebohrungen nach Erdöl begonnen. Bereits in den 1960er Jahren wurde hier Öl gefördert. Das Öl soll eine hervorragende Qualität haben.

Graben-Neudorf - In Baden-Württemberg wird wieder nach Öl gebohrt. Im badischen Graben-Neudorf (Kreis Karlsruhe) hat am Donnerstag eine Probebohrung begonnen. Sie soll Aufschluss darüber geben, ob sich förderungswürdige Mengen an Erdöl im Untergrund befinden. Die Firma Rhein Petroleum schätzt, dass in sechs bis acht Wochen Klarheit herrscht. Es handelt sich demnach derzeit um die einzige Erdölbohrung in Baden-Württemberg.

Gebohrt wird bis zu 1800 Meter tief. Dafür wurde im Kammerforst an der alten B35 ein Fußballfeld großer Bohrplatz mit einer 35 Meter hohen Bohranlage eingerichtet. „Wie bei einer Tankstelle ist der Platz komplett abgedichtet, so dass nichts in den Untergrund oder ins Trinkwasser gelangen kann“, versicherte das Unternehmen.

Die Stelle im Umfeld früherer Erdölfelder gilt als vielversprechend. In Graben und Huttenheim wurde bis in die 1960er Jahre und in Leopoldshafen bis in die 1980er Jahre Erdöl gefördert. Das Öl aus dem Oberrheingraben soll eine hervorragende Qualität haben: „Es ist leicht, schwefelarm und reich an wertvollen Inhaltsstoffen“, so das Unternehmen. Es sei ideal etwa zur Herstellung von Medikamenten, Kosmetika oder Kunststoffen.