Die A 81 soll zwischen Böblingen und Sindelfingen sechsspurig werden. Foto: factum/Weise

Roland Bernhard verlangt beim geplanten Ausbau der Autobahn 81 zwischen Böblingen und Sindelfingen eine Projektcontrolling. Zu diesem gehöre auch, dass die vorgesehen Schritte zeitlich festgehalten werden, schreibt er in einem Brief an den Regierungspräsidenten.

Böblingen - Dem Landrat Roland Bernhard reißt allmählich der Geduldsfaden. Er hat nun dem Regierungspräsidenten Wolfgang Reimer einen Brief geschrieben, in dem er einen Zeitplan für das weitere Vorgehen beim Ausbau der Autobahn 81 zwischen Böblingen und Sindelfingen fordert. „Meine Bitte ist, dass Ihr Haus den kommunalen Partnern des Projekts eine vorläufige Zeitplanung nicht für die Planfeststellung, sondern auch für die darauf folgenden Schritte zukommen lässt. Damit wäre Transparenz hergestellt.“

Erörterungstermin wird verschoben

Hintergrund ist die Meldung des Regierungspräsidiums (RP), dass sich der Erörterungstermin für die mehr als hundert Einwendungen und Vorschläge nun um etwa ein Vierteljahr verzögert. Ursprünglich sollte der Termin in diesem Frühjahr sein. Zuletzt hatte die RP-Sprecherin Katja Lumpp mitgeteilt, dass die Prüfung der Einwände länger dauere und der Termin für die Erörterungsverhandlung jetzt im Sommer stattfinden solle.

Landrat: Eines der wichtigsten Verkehrsprojekte

„Ob sich damit das gesamte Planfeststellungsverfahren verzögert, ist noch offen“, erklärte Lumpp am Dienstag. Allerdings könne sie nicht voraussehen, wann es abgeschlossen sein könnte. Damit sei auch der mögliche Baubeginn offen. Der Landrat dagegen pocht in seinem Schreiben auf ein abgestimmtes Projektcontrolling, das in der bisher nur mündlich getroffenen Finanzierungsvereinbarung verabredet worden sei. „Der Ausbau ist nicht nur für den Landkreis, sondern weit darüber hinaus eines der wichtigsten Verkehrsprojekte der kommenden Jahre“, mahnt er. Wie dringend die Menschen darauf warteten, zeige die Bereitschaft der Städte Böblingen, Sindelfingen und des Landkreises, sich an der Finanzierung des geplanten Lärmschutzdeckels zu beteiligen. Das RP solle nun außerdem beim Bundesverkehrsministerium darauf drängen, eine schriftliche Finanzierungsvereinbarung für den Deckel auf den Weg zu bringen. Die Deckelkosten tragen der Bund (32 Millionen Euro), das Land (14,5 Millionen Euro), die Städte und der Kreis (jeweils 7,5 Millionen Euro).