Die A 81 bei Böblingen Foto: Eppler

Ausbau zwischen Gärtringen und Böblingen-Hulb - 44-Millionen-Euro-Projekt soll 2013 fertig sein.

Böblingen - Lange hat's gedauert, doch jetzt geht es los: An diesem Montag, 30. Mai, startet der sechsspurige A-81-Ausbau auf dem Abschnitt von Gärtringen bis Böblingen-Hulb. Die Arbeiten an dem berüchtigten Nadelöhr sollen im Frühjahr 2013 abgeschlossen werden. Während der rund zweijährigen Bauzeit steigt die Staugefahr auf der ohnehin überlasteten Strecke erheblich.

Drei verengte Spuren führen heute auf dem knapp sieben Kilometer langen Teilstück der Autobahn Singen-Stuttgart in Richtung Landeshauptstadt. Sie sind deshalb verengt, weil 2002 der Standstreifen in die an sich zweispurige Fahrbahn integriert worden war. An den bald täglichen Staus im Berufsverkehr hat sich dadurch freilich nichts geändert. In Gegenrichtung quält sich der Verkehr auf zwei Spuren.

Flüsterasphalt und Lärmschutzwände

Jetzt wird die Autobahntrasse von 29 auf 36 Meter verbreitert. Sie besteht dann aus je drei Fahrspuren plus Standstreifen. Auf einem Teilstück gibt es neue Lärmschutzwände und beim Ehninger Wohngebiet Herdstelle zusätzlich Flüsterasphalt. Mit dem sechsspurigen Ausbau soll die heute mit etwa 80000 Fahrzeugen am Tag belastete Strecke 100.000 verkraften können.

Bis es so weit ist, müssen Auto- und Lastwagenfahrer noch viel Geduld aufbringen. Zwei Jahre Baustelle sind kein Zuckerschlecken. Auch wenn meist fünf verengte Spuren offen sein sollen. Lediglich in Ausnahmefällen, und dann auch nur in verkehrsarmen Zeiten, also nachts und an Wochenenden, seien Sperrungen von einzelnen Fahrspuren vorgesehen, kündigt das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) an. Behördenchef Johannes Schmalzl weiß jedoch, dass "sich infolge der unvermeidlichen Einschränkungen während der Bauzeit die Staugefahr weiter erhöhen wird".

Zu Beginn werden die Fahrspuren zum Mittelstreifen hin verschoben. Damit kann die A 81 in beide Richtungen verbreitert und Stütz- und Lärmschutzwände hergestellt werden. Später wird der Verkehr auf die dann neuen Außenbahnen verlegt.

Eigentlich sollte der Abschnitt längst im Bau sein

Mit der Baufirma hat das RP eine Sechs-Tage-Woche vereinbart. Gearbeitet wird montags bis samstags von Sonnenaufgang bis -untergang. Auch gilt ein sogenanntes Bonus-Malus-System. Damit bekommt die Firma für jeden eingesparten Arbeitstag Geld, muss jedoch eine Vertragsstrafe bezahlen, wenn sie länger als vereinbart braucht. "Wir werden alles tun, um die Arbeiten möglichst schnell zum Abschluss zu bringen", verspricht der Regierungspräsident.

Eigentlich sollte dieser A-81-Abschnitt schon längst im Bau sein. Der Spatenstich war Ende Juli 2009 gefeiert worden, und damals hatte der Zeitplan so ausgesehen: Zunächst Bäume fällen, Gasleitungen verlegen und eine Brücke verbreitern, ab Sommer 2010 der richtige Straßenbau. Probleme mit der Finanzierung haben das 44-Millionen-Euro-Projekt dann aber zurückgeworfen. Zuletzt hatte die Beschwerde einer bei der Vergabe der Bauarbeiten unterlegenen Firma für eine weitere Verzögerung gesorgt.

"Ich freue mich, dass wir der Lösung der Verkehrsprobleme südlich des Autobahnkreuzes Stuttgart näher kommen", kommentiert Schmalzl den bevorstehenden Baustart. Doch erst mit den Bauabschnitten zwei und drei - dem Ausbau zwischen Böblingen-Hulb und Sindelfingen-Ost sowie der Strecke von Sindelfingen-Ost bis zum Autobahnkreuz - werde eine deutliche Verbesserung des Verkehrsflusses erreicht.