Foto: Beytekin/Becker

Blindgänger im Schlossgarten? Stuttgart-21-Gegner sitzen auf dem Rasen.

Stuttgart - Eine Ankündigung der Polizei hat am Donnerstag Stuttgart-21-Gegner auf den Plan gerufen: Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat die Vermutung, dass im Mittleren Schlossgarten eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg liegen könnte und hat deshalb einen Bagger kommen lassen, mit dem die Bombe, wenn es denn eine ist, geborgen werden soll.

Das schwere Gerät ist zwar laut Polizei bisher noch nicht zum Einsatz gekommen, rund 60 Stuttgart-21-Gegner harren aber dennoch seit dem frühen Morgen auf der Grünfläche zwischen der Baustelle fürs Grundwassermanagement und dem Biergarten im Schlossgarten aus und demonstrieren gegen die Bergungsaktion: "Zum einen halten wir die Bergung für ein großes Risiko", sagte "Parkschützer"-Sprecher Matthias von Herrmann. "Findet man Blindgänger, bleiben sie üblicherweise, wo sie sind."

Von Herrmann zweifelt an Bomben-Version

Zum anderen bezweifelt der "Parkschützer"-Sprecher, dass es sich wirklich um eine Bombe handelt, die dort im Boden liegt. "Die Arbeiter, die in den vergangenen Tagen dort waren, haben uns gesagt, man habe nichts gefunden. Warum muss jetzt geborgen werden?" Die Aktivisten wollen weiterhin vor Ort gegen das Vorgehen demonstrieren: "Wir bleiben, solange wir müssen", so von Herrmann weiter.

Die Polizei bemüht sich derweilen um Deeskalation: "Unsere Anti-Konflikt-Teams sprechen mit den Menschen und versuchen, ihre Ängste zu zerstreuen", sagte Polizeisprecher Stefan Keilbach. "Einige sind auch schon nach Hause gegangen."

Wann der Blindgänger, sollte es denn einer sein, geborgen wird, konnte die Polizei nicht sagen.

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