Eine Wasserschildkröte wurde auf einem Linienflug entdeckt. Foto: Handout Die Auffangstation für Reptilien

Auf einem Linienflug von der Dominikanischen Republik nach Deutschland ist eine Wasserschildkröte auf der Bordtoilette entdeckt worden. Das Jungtier wurde vom Servicepersonal in Obhut genommen.

München - Blinder Passagier der besonderen Art: Eine Wasserschildkröte ist auf einem Linienflug von der Dominikanischen Republik nach Deutschland in der Bordtoilette entdeckt worden. Das nur wenige Zentimeter große Jungtier krabbelte auf dem Boden herum, ehe es vom Servicepersonal in Obhut genommen wurde. Danach kam es in die Münchner Auffangstation für Reptilien, wie deren Leiter, Markus Baur, am Mittwoch berichtete.

Er geht davon aus, dass ein Passagier des Fluges von Punta Cana nach München die Schildkröte an Bord geschmuggelt und in der Toilette ausgesetzt hatte. „Vermutlich hat bei seiner Entscheidung, das Tier doch schnell wieder loswerden zu wollen, auch die Angst vor dem Flughafenzoll eine wichtige Rolle gespielt“, vermutet Baur. Bei der am Montag gefundenen Art handelt es sich um eine Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans), die der Fluggast nach Vermutung Baurs auf einem Basar erstanden hat.

In deutschen Gewässern tummeln sich solche Schildkröten immer häufiger, weil Tierhalter sie dort regelmäßig aussetzen, wenn sie ihrer überdrüssig werden. Der „blinde Passagier“ darf artgerecht so lange in der Auffangstation bleiben, bis er weitervermittelt wird.