Au Backe: Die FIFA? Korrupt? Sepp Blatter kann es nicht fassen. Foto:  

Jeden Tag erreichen uns Meldungen ohne Sinn und Verstand. Eine davon wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Beim FIFA-Korruptionsskandal gab es offenbar Spitznamen bei illegalen Zahlungen.

New York - Der FIFA-Korruptionsskandal ist reich an Absurditäten. Allein die Auftritte des einstigen FIFA-Vize-Präsidenten Jack Warner aus Trinidad Tobago wären eines Comedy-Preises würdig. Seine Kollegen stehen ihm in nichts nach, wie die Befragung eines früheren Mitarbeiters einer argentinischen Sportmarketingfirma am Montag in New York ergab. Santiago Pena sagte aus, dass die Funktionäre, die für die Vergabe von Fernsehrechten fürstlich geschmiert wurden, Tarnnamen erhalten hätten. Das leuchtet ein, schließlich muss ja nicht jeder wissen, dass man korrupt ist. Doch statt die Empfänger der Zahlungen, Müller, Mayer, Huber, Costa, Marquez oder Rodriguez zu nennen, bekamen sie Namen bekannter Automarken verpasst.

So wurde Rafael Esquivel, Ex-Präsident des venezolanischen Fußballverbands, „Benz“ getauft und erhielt 750 000 Dollar – umgerechnet 639 000 Euro. Luis Chiriboga, der frühere Präsident des Verbands in Ecuador, lief unter „Toyota“ und bekam 500 000 Dollar – rund 426 000 Euro. Auch Juan Angel Napout aus Paraguay, einst Präsident des südamerikanischen Fußballverbandes Conmebol, wurde großzügig bedacht. Die Überweisung ging an einen Herrn Honda.

So bizarr das klingt, so clever ist es. Bei dem Gebaren der FIFA, die während großer Turnier eher als Besatzungsmacht auftritt, denn als Veranstalter, hätte man erwartet, dass für die Tarnung ihrer Mitarbeiter, ähnlich wie bei Esquivel, ausschließlich Luxusmarken verwendet worden wären – statt VW, Kia, Fiat oder eben Honda. Ein FIFA-Funktionär in einem Kleinwagen, undenkbar. Und genau das ist der Trick. Fragt sich nur, welche Marke der einstige FIFA-Chef Sepp Blatter bekommen hätte? Vielleicht „Isetta“?

Vergleichsweise einfallslos erwiesen sich bei diesem Spiel dagegen die edlen Spender, die einfach nur „Q2022“ genannt wurden, was für „Katar 2022“ – nach englischer Schreibweise mit Q geschrieben – stehen könnte. Darauf hätte man kommen können.