Japanische Mönche säubern die Statue des Großen Buddhas im Todaiji Tempel. Mitte August wird in Japan das Ahnenfest gefeiert. Foto: Getty Abo

Jeden Tag erreichen uns tausende von Agenturfotos. Eines davon ist unser Bild des Tages. Heute: Japanische Mönche beim Frühjahrsputz.

Nara - Frühjahrsputz im Großformat: Mehr als 15 Meter hoch ist die Statue des Großen Buddha im Todaiji Tempel in der japanischen Großstadt Nara. Einmal im Jahr wird sie ihres Staubs entledigt, kurz bevor Mitte August das Ahnenfest Obon gefeiert wird. Ähnlich wie an Allerheiligen gedenken japanische Familien am Obon-Fest ihrer Toten.

Pünktlich zum Beginn der Feierlichkeiten soll der Große Buddha, 752 vor Christus angefertigt, schimmern und scheinen. Die Bronzestatue mit dem Namen „Daibutsu“ gilt als einer der Nationalschätze Japans. Um sie auf Hochglanz zu bringen, klettern einige der Mönche – mit Staubwedeln ausgerüstet und mit Seilen gesichert – an ihrer Front nach oben. Weniger schwindelfreie Mönche sichern sie von unten, putzen an niedrigeren Stellen. Ob sich der Aufwand lohnt?

Viele Japaner fahren zu ihren Familien aufs Land

Immerhin gilt das Obon-Fest als eines der wichtigsten Feste in Japan. Anlässlich der Feierlichkeiten reisen viele Japaner zu ihren Familien. Die Hauptstadt Tokio ist während des Festes beinahe leer – nur etwa zehn Prozent der Einwohner bleiben in der Stadt, sagte Tetsu Tanimura, Leiter des deutsch-japanischen Stammtisches in München dem Bayerischen Rundfunk.

Um dem Exodus Herr zu werden, wurden in Japan extra Sonderzüge eingerichtet. Da das nicht ausreichte, um das Verkehrschaos einzudämmen, feiern die Japaner das Obon-Fest inzwischen zweimal jährlich: Ein Teil Tokios und Okinawas feiert Obon Mitte Juli traditionell nach dem Mondkalender. Der Rest des Landes folgt Mitte August.