Microsoft-Gründer Bill Gates (62) hat sich besorgt über die von US-Präsident Donald Trump ausgegebene Devise „America first“ gezeigt. Foto: AP

Jedes Jahr legen Bill und Melinda Gates in einem öffentlichen Brief ihre Sicht der Dinge dar, nun bereits zum zehnten Mal. „Schwierige Fragen“ ist das Oberthema - da geht es natürlich auch um US-Präsident Trump.

New York - Microsoft-Gründer Bill Gates (62) hat sich besorgt über die von US-Präsident Donald Trump ausgegebene Devise „America first“ gezeigt. „Die „Amerika zuerst“-Weltansicht macht mir Sorgen“, sagte Gates in einem jährlich gemeinsam mit seiner Frau Melinda verfassten öffentlichen Brief, dessen zehnte Ausgabe am Dienstag erschien.

„Es ist nicht so, dass die Vereinigten Staaten nicht auf das Wohl ihrer Bürger achten sollten. Die Frage ist, wie man das am besten macht. Meiner Ansicht nach hat es sich über die Zeit bewiesen, dass ein Miteinander mit der Welt die meisten Vorteile für alle hat, auch für Amerikaner, mehr als eine Abschottung.“

Er und seine Frau hätten sich mit Präsident Trump und dessen Team getroffen - „genau so wie wir uns mit Menschen in früheren Regierungen getroffen haben“. Mit jeder bisherigen Regierung habe es Meinungsverschiedenheiten gegeben, sagte Gates, der in den 70er Jahren die Computerfirma Microsoft gegründet hatte und damit zu einem der reichsten Menschen der Welt geworden war.

Kein Interesse an einem öffentlichen Amt

„Und auch wenn es mit dieser Regierung mehr Meinungsverschiedenheiten gibt als mit den vorherigen, mit denen wir uns getroffen haben, glauben wir, dass es weiter wichtig ist, zusammenzuarbeiten, wann immer es möglich ist.“

Trotz aller Meinungsverschiedenheiten wollten aber weder Bill noch sie für ein öffentliches Amt in den USA kandidieren, sagte Melinda Gates in einem Interview. „Wir lieben unsere Arbeit. Wir haben das Gefühl, dass unsere Talente im Namen der Welt am besten eingesetzt werden wenn wir die Stiftung leiten.“ Seit fast 20 Jahren leitet das Paar die Bill & Melinda-Gates-Stiftung, die sich weltweit gegen Armut und Krankheiten einsetzt.