Die Bodelschwinghschule: eine der drei Stuttgarter Jubiläums-Schulen Foto: Kratz

Drei Stuttgarter Schulen ziehen seit 50 Jahren in der Behindertenarbeit an einem Strang: Dieses Jubiläum haben die Helene-Schoettle-Schule, die Gustav-Werner-Schule und die Bodelschwinghschule am Wochenende in Möhringen gefeiert.

Stuttgart - Seit 50 Jahren gibt es in Baden-Württemberg und in Stuttgart das Recht auf Bildung für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung. Dieses Jubiläum haben die Helene-Schoettle-Schule, die Gustav-Werner-Schule und die Bodelschwinghschule am Samstag in Möhringen gefeiert. Beim Festakt auf dem Schulcampus der Bodelschwinghschule unter dem Motto „Drei Schulen – ein Fest“ stellten sie auch ihre Vernetzung heraus.

Schüler sorgten mit Musikstücken, Tanz und Theatersketchen für gute Stimmung. „Wir haben das Recht auf Bildung den Eltern zu verdanken, die sich zusammengeschlossen und für ihre Kinder gekämpft haben“, sagte Klaus Rosenfeldt, Schulleiter der Helene-Schoettle-Schule.

Der Zusammenhalt der Schulen ging nie verloren

Die drei Schulen haben eine gemeinsame Geschichte. Sie entstanden 1969 aus einer stadtteilüberschreitenden Sammelschule. Der Zusammenhalt ging nie verloren. „Die Kooperation hat sich bewährt. Wir ziehen an einem Strang und haben eine gemeinsame Identität. Damit wollen wir begeistern“, sagte Sabine Oehlschlägel, Leiterin der Gustav-Werner-Schule.

Mit dem Ansatz der Inklusion werden nun neue Wege beschritten. „Das Ziel ist bestmögliche Förderung mit einer größtmöglichen Teilnahme an unserem gesellschaftlichen Leben“, sagte Andrea Regner, Leiterin der Bodelschwinghschule.

Die leitende Schulamtsdirektorin Ulrike Brittinger sagte, vor 50 Jahren hätten geistig Behinderte als gemeinschafts-, bildungs- und arbeitsunfähig gegolten. Sie seien oft versteckt worden. „Das ist nun anders. Wir haben heute ein gewachsenes Angebot“, sagte Brittinger. Die schulische Bildung wäre in Stuttgart ohne diese drei Schulen nicht denkbar. Walter Tattermusch, Behindertenbeauftragter der Stadt, lobte auch: „Der Weg, der vor 50 Jahren eingeschlagen wurde, war kein einfacher, aber für viele junge Menschen ein guter Weg, der ihnen viel ermöglichte.“