Was im Jahr 2013 an Messen ansteht, erfahren Sie in unserer Bildergalerie. Foto: Messe Stuttgart

Die Landesmesse auf den Fildern hat 2012 rund 14 Millionen Gewinn (vor Steuern) erwirtschaftet. Die Geschäftsführer setzen auf Wachstum. Wir zeigen Ihnen, was 2013 für Messen anstehen.

Stuttgart - Die Vertreter der Anteilseigner Land und Stadt, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der neue OB Fritz Kuhn (beide Grüne), werden an diesem Samstag zur Eröffnung der Caravan Motor Touristik (CMT, ab 9.30 Uhr, Tageskarte mit VVS 12 Euro) in die Hallen finden. Welche Messen sonst noch in diesem Jahr stattfinden, erfahren Sie in unserer Bildergalerie.

Die von den Geschäftsführern Ulrich Kromer und Roland Bleinroth präsentierten Zahlen dürften Kretschmann und Kuhn genauso entspannt zur Kenntnis nehmen wie der Aufsichtsrats-Vorsitzende, Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU). Die Messe hat ein Rekordjahr hinter sich. 2013 wird, weil turnusgemäß große Gewinnbringer fehlen, ein Verlustgeschäft. Von 2014 bis 2016 will die Messe mit ihren 330 Mitarbeitern dann insgesamt mindestens 20 Millionen Euro Gewinn erwirtschaften.

Aus den bisher 105 000 Quadratmetern sollen 120 000 Quadratmeter werden

Die Millionengewinne sind dringend nötig, sonst könnten die Ausbaupläne nicht umgesetzt werden. Aus den heute 105 000 Quadratmetern Hallenfläche sollen mit der neuen Halle 10 und dem neuen Westeingang auf dem bisherigen Gelände mindestens 120 000 Quadratmeter werden. Er wünsche sich, „dass wir in fünf Jahren die Einweihung hinter uns haben“, sagte Föll beim Neujahrsempfang. Wenn die Messe auf ihrem Gelände bleibe, reiche eine Baugenehmigung Leinfelden-Echterdingens aus, sagt dessen Erster Bürgermeister Frank Otte. Eine solche Genehmigung würde gegenüber einem Planfeststellungsverfahren Zeit sparen.

Ein Verkehrsgutachten soll klären, wie der Ausbau für die Umlandgemeinden verträglich gestaltet werden kann. Man setze dabei vor allem auf die Verlängerung der Stadtbahnlinie U 6, sagte Kromer am Montag bei einer Pressekonferenz. Dass der Messe-Verkehr im Gutachten ohne das Projekt Stuttgart 21 betrachtet werde, sei nur natürlich, schließlich könne der neue Flughafen-Bahnhof frühestens in acht Jahren fertig sein. Den Ausbau sehen die Messe-Chefs und Föll angesichts von Wartelisten als zwingend an. Man könne bei den größeren Gewinnbringern wie CMT, Retro Classic, der internationalen Fachmesse Rollladen und Tore (R+T) und der Werkzeugmaschinenmesse AMB „bedeutend mehr Fläche verkaufen“, so Kromer. Bei der CMT habe man 2012 mit 224 327 Besuchern die „weltweit größte Messe dieser Art“ im Angebot, so Bleinroth. Auf- und Abbautage mit gerechnet sei das Gelände 2012 an 248 Tagen von 20 601 Ausstellern genutzt worden, trat Bleinroth niedrigeren Zahlen des Landes-Rechnungshofes entgegen. Auch das Kongresszentrum der Messe entwickelt sich positiv. Vor allem Mediziner haben sich auf Stuttgart eingeschworen. Zu 185 Veranstaltungen kamen rund 58 000 Besucher. Daher sollen auch Konferenzräume entstehen.

Die Messe verstärkt ihren internationalen Auftritt

Um noch mehr zahlungskräftige ausländische Aussteller und Besucher zu locken, verstärkt die Messe ihren internationalen Auftritt. Seit dem 15. Oktober 2012 ist sie Mehrheitsgesellschafter an der Betreibergesellschaft der Messe Nanjing in China. Die Hauptstadt hat 8,1 Millionen Einwohner, die Provinz 79 Millionen. „Das Umfeld dort passt für uns, es ist ein starker Wirtschaftsstandort mit Wachstum in Branchen, die uns nahe sind, ein Meilenstein“, sagt Bleinroth. Die AMB und die CMT werden nach China exportiert, seit 2005 ist die R+T Bestandteil der Messe Schanghai. Auch in der Türkei, Russland und der Schweiz ist die Messe aktiv. Das Auslandsgeschäft brachte 2012 erstmals chinesische Marktführer zur AMB.

Bei den Fachmessen sei trotz vorsichtiger Investitionstätigkeit der Firmen kein Abschwung erkennbar, sagt Kromer, und auch bei den Publikumsmessen wie der CMT scheinen die Grenzen des Wachstums noch nicht erreicht. Für den nicht ganz so schmalen Geldbeutel wird im Caravan-Teil der Tourismusmesse ein Mobil für mehrere Millionen Euro angeboten. Weil das Vehikel für Shopping-Touren ein wenig zu unhandlich ist, findet in der Karosse noch ein flacher Einkaufswagen á la Porsche Boxster Platz.