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Die gescheiterte Übernahme von VW belastet den Sportwagenbauer nach wie vor.

Stuttgart - Die gescheiterte Übernahme von Volkswagen hat dem Sportwagenbauer das zweite Jahr in Folge Verluste beschert. Nach einem Fehlbetrag von fast 3,6 Milliarden vor einem Jahr stand Porsche am Ende des Geschäftsjahres 2009/10 (bis Ende Juli) mit 454 Millionen Euro in der Kreide. Der Grund sind Abschreibungen auf Anteile, die Porsche am Wolfsburger VW-Konzern hält. Noch vor ein paar Monaten hatte der Stuttgarter Konzern allerdings doppelt so hohe Verluste erwartet. Die Börse feierte das verbesserte Ergebnis mit einem Kurssprung von Porsche-Titeln. Zeitweise legten die Papiere um mehr als sechs Prozent zu.

Im laufenden Rumpfgeschäftsjahr bis Ende Dezember will der Autobauer ein ausgeglichenes Ergebnis vorlegen. Im Geschäftsjahr 2011 soll unter dem Strich dann wieder ein Gewinn stehen und das Stuttgarter Unternehmen als zehnte Marke in den VW-Konzern integriert werden. Neuer Vorstandsvorsitzender von Porsche ist seit Oktober der frühere VW-Manager Matthias Müller. Er wurde gestern zudem als Vorstand in die Porsche-Dachgesellschaft SE berufen, die VW-Chef Martin Winterkorn leitet.

Während die Integration von Porsche in VW noch von juristischen Auseinandersetzungen verzögert werden könnte, startet der Luxuswagenbauer im Autogeschäft wieder durch. Bis Ende Juli erwirtschaftete Porsche mit Sportwagen knapp 1,2 Milliarden Euro Gewinn, 500 Millionen mehr als vor einem Jahr. Die Umsätze kletterten auf Rekordhöhe. Neben einer großen Nachfrage aus China profitiert Porsche vor allem von seinem neuen Viersitzer Panamera. Den Aktionären will der Konzern aufgrund der guten Entwicklung doppelt so viel Dividende bezahlen wie 2009 - damit gibt es pro Aktie aber trotzdem nur zehn Cent.