Autos mit dem Stern sind derzeit bei Kunden gefragt Foto: dpa

Daimler hat im dritten Quartal satte Gewinne gemacht und eine Rendite von 8,5 Prozent erreicht. Damit macht der Konzern gegenüber den Rivalen BMW und Audi Boden gut.

Stuttgart - Gute Nachrichten von Daimler sind in diesem Jahr fast schon zur Gewohnheit geworden. Insofern verwundert es kaum, dass die Börse die glänzenden Quartalszahlen am Donnerstag mit einem Achselzucken hingenommen hat. Der Kurs sank sogar leicht. Eckdaten hatte das Unternehmen schon eine Woche zuvor verbreitet. Ob Absatz, Umsatz oder Gewinn – sämtliche Kurven zeigen steil nach oben. Ohne Sondereffekte aus dem Verkauf von Rolls-Royce Power Systems (ehemals Tognum) betrug der Gewinn aus dem laufenden Geschäft 2,8 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 2,3 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um zehn Prozent auf 33,1 Milliarden Euro zu. „Wir wachsen weiter profitabel und blicken auch über das Gesamtjahr hinaus optimistisch nach vorne“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Die Rendite, also das Verhältnis von Umsatz und operativem Gewinn, stieg auf 8,5 Prozent. Damit kommt Daimler dem selbst gesteckten Ziel von zehn Prozent immer näher. In dieser Größenordnung liegen auch die Konkurrenten BMW und Audi. „Wir wollen dies in Stufen erreichen“, sagte Finanzchef Bodo Uebber. Dazu sollen beispielsweise die laufenden Sparprogramme, weiter sinkende Garantieleistungen, weniger Rabatte und die neue Vertriebsstruktur mit weniger eigenen Autohäusern beitragen.

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg-Essen sieht das Unternehmen auf einem guten Weg. „Hohes Wachstum, ein höherwertiger Produktmix und eine steigende Profitabilität zeichnet Mercedes aus“, sagte er. So habe der Gewinn pro Fahrzeug im dritten Quartal 3675 Euro betragen und liege nur noch einen Euro unter dem Spitzenwert aus dem Jahr 2007. Im Vergleich zum gesamten Vorjahr ist der Wert um 44 Prozent gestiegen.

Wie bei der Autosparte laufen die Geschäfte auch bei den Lkw und Vans gut, obwohl Lastwagen in Europa und Lateinamerika weniger nachgefragt waren. Bei den Bussen ging der Absatz sogar deutlich zurück, dennoch steht am Ende ein Gewinn von 64 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 59 Millionen Euro.

Da der Fahrzeugabsatz im dritten Quartal um sieben Prozent auf 637 400 gestiegen ist, hat auch die Finanzsparte profitiert. Das Neugeschäft mit Finanzierungs- und Leasingverträgen wuchs um 20 Prozent. Auch in China zahlen nicht mehr so viele Kunden bar, sondern nutzen lieber die Finanzierung.