Das alte Gebäude hinter den Bäumen soll abgerissen werden. Doch dort ist eine Trafostation der EnBW untergebracht. Foto: Achim Zweygarth

Der Bihlplatz soll schöner werden. Im Zuge der Umgestaltung wollen die Planer die alte Nähstube dort abreißen. Doch noch ist unklar, wer die Kosten für den Neubau der EnBW-Trafostation übernimmt, die bisher in einem Teil der alten Nähstube untergebracht ist.

S-Süd - Es geht um 90 000 Euro und darum, wer sie bezahlt beziehungsweise, ob überhaupt jemand das Geld in die Hand nehmen wird. Diesen Betrag würde es kosten, die alte Nähstube am Bihlplatz abzureißen und eine neue Trafostation zu bauen. Zurzeit ist in der einen Hälfte der Nähstube ein Trafohäuschen der EnBW untergebracht, der restliche Teil des Gebäudes steht leer. Die Trafostation könnte mit weit weniger Platz auskommen, so dass der Bihlplatz offener gestaltet werden könnte. Von etwa vier Quadratmetern ist die Rede.

Seit einem Jahr nun plant das Garten-, Friedhofs- und Forstamt die Neugestaltung des Bihlplatzes, ohne vom Amt für Liegenschaften und Wohnen die Information zu erhalten, was mit der alten Nähstube passieren wird. Die alte Nähstube ist im Besitz der Stadt und daher ist das Liegenschaftsamt zuständig. Das Liegenschaftsamt wiederum verhandelt mit der EnBW über die Kosten für Abriss und Neubau.

Sanierung der Nähstube wäre nicht wirtschaftlich

„Unser Ziel ist es, dass das alte Gebäude abgerissen wird“, betont Thomas Zügel, der Leiter des Amts für Liegenschaften und Wohnen. Das sei aber nur möglich, wenn sich die Stadt mit der EnBW auf eine Aufteilung der Kosten einige. In nächster Zeit sei ein Vororttermin am Bihlplatz geplant, um diese Frage zu entscheiden. Kommt es zu keiner Einigung, bleibt die Frage, was mit der Nähstube passiert.

Eine Nutzung der alten Nähstube etwa als Eisdiele oder als kleiner Treff für die Anwohner ist bislang in den Debatten des Bezirksbeirats Süd zwar am Rande diskutiert worden. Das Gebäude ist jedoch so sehr heruntergekommen, dass die Stadt viel Geld in die Hand nehmen müsste, um die Nähstube zu erhalten. „Man kann das Gebäude nicht wirtschaftlich sanieren und es gibt auch keine Interessenten für das Objekt“, betont Rupert Kellermann, der Bezirksvorsteher von Süd.

Das Budget für die Umgestaltung des Bihlplatzes jedenfalls kann weder für den Abriss noch für die Sanierung genutzt werden. 320 000 Euro investiert der Bezirksbeirat Süd aus den Mitteln der Stadtentwicklungspauschale in Heslach. Das Geld soll dazu dienen, den Platz offener zu gestalten, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und weitere Spielgelegenheiten für Kinder zu schaffen. Das Geld muss allerdings noch im laufenden Doppelhaushalt investiert werden, denn für diesen Zeitraum ist die Summe bewilligt.