Menschen mit und ohne Behinderung sollen häufiger gemeinsame statt getrennte Wege gehen. Das ist eines der Ziele des BHZ. Foto: dpa

Das BHZ präsentiert sich und seine Arbeit am Samstag bei einem Tag der offenen Tür. Beginn ist um 11 Uhr mit einer Feierstunde. Wiebke Wähling, die ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende, hält die Festrede. Der Höhepunkt sind jedoch die Ehrungen der Jubilare.

Fasanenhof - Die Zahlen sprechen für sich: An elf Standorten in Stuttgart bietet das BHZ 380 Arbeitsplätze in Werkstätten und Unternehmen, 120 stationäre und ambulante Wohnplätze sowie 40 Förder- und Betreuungsplätze.

Wer mehr über das BHZ erfahren möchte, ist am Samstag zum Jahresfest eingeladen. Beginn ist um 11 Uhr mit einer Feierstunde. Wiebke Wähling, die ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende, hält die Festrede. Der Höhepunkt sind jedoch die Ehrungen der Jubilare. Petra Baumann und Beate Heilmann werden für ihre 40-jährige Mitarbeit im BHZ ausgezeichnet.

Spielstraße und Zauberer für die kleinen Gäste

Anschließend steht eine Hocketse auf dem Programm. Von 13.30 Uhr an sind Livemusik, Tanz- und Theateraufführungen geboten. Die BHZ-Theatergruppe aus Feuerbach zeigt die Vorpremiere ihres Stücks „Die Tür“, eine Kooperation mit dem Theaterhaus. Die kleinen Gäste können sich auf einer Spielstraße austoben oder sich von einem Zauberer in die Welt der Magie entführen lassen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Mitmachangebote. So können Buttons hergestellt, Kerzen gefärbt oder Grußkarten kreiert werden. „Wir wollen die Einrichtung und unsere Arbeit der Öffentlichkeit präsentieren“, sagt Albrecht Dengler. Der Pädagogische Leiter des BHZ ergänzt: „Es geht um Integration. Wir wollen im Stadtteil vorkommen, die Neugier wecken und gleichzeitig zeigen, dass Menschen mit Behinderung eine Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft sind.“ Darum gibt es auch Werkstattführungen. Die Besucher sollen erfahren, wo und wie die Frauen und Männer dort arbeiten und welche Produkte in der Einrichtung gefertigt werden.

Es ist bereits das 42. Mal, dass die Menschen im BHZ gemeinsam feiern. Damit gibt es das Fest fast so lang wie die Einrichtung selbst. Denn gegründet wurde das BHZ im Februar 1971. Rund 14 Monate später nahmen die ersten acht Menschen mit Behinderung in einer Werkstatt an der Robert-Leicht-Straße 105 ihre Arbeit auf. Von da an ist das BHZ stetig gewachsen. Das Gelände an der Heigelinstraße gibt es seit 1984. Ursprünglich war es nur ein Wohnheim mit 80 Plätzen. Von 2010 bis September 2012 wurden die Gebäude im Gewerbegebiet Schelmenwasen umfassend saniert und modernisiert. Vor zwei Jahren hat das BHZ sein 40-jähriges Bestehen gefeiert.

Ein Stück mehr Normalität schafffen

Was nur wenige wissen: in diesem Zusammenhang hat sich die Einrichtung auch umbenannt. Ursprünglich stand die Abkürzung für Behindertenzentrum. Doch die Verantwortlichen kamen überein, dass die Bezeichnung „Behinderte“ nicht mehr zeitgemäß sei und als diskriminierend empfunden werde. Daher wird nur noch vom BHZ gesprochen.

Für die Zukunft hat sich dieses viel vorgenommen. Die Kooperationen sollen weiter ausgebaut werden, unter anderem die mit dem Jugendhaus Fasanenhof, mit den Kirchengemeinden und mit der Arbeiterwohlfahrt. Dazu gehört aber auch die verstärkte Zusammenarbeit mit Betrieben. Das BHZ konnte in den vergangenen Jahren schon rund 30 Menschen mit Behinderung in Unternehmen integrieren.

Im Grunde geht es also darum, ein Stück mehr Normalität zu schaffen und Menschen mit und ohne Handicap näherzubringen. Auch dazu soll der Tag der offenen Tür am Samstag dienen.