Wegen des Treffens einzelner Räte mit Eckart Fricke gab es Streit. Foto: Archiv Rüdiger Ott

Im Plieninger Bezirksbeirat gab es Streit, weil einzelne Räte sich mit dem Bahn-Manager Eckart Fricke getroffen haben – und andere dazu nicht eingeladen wurden.

Plieningen - Es war ein Treffen mit Nachhall: In der Sitzung des Plieninger Bezirksbeirats am Montagabend ist eine intensive Diskussion über den Umgang der Räte miteinander entbrannt. Anlass für den Streit war das Treffen des SPD-Sprechers Ulrich Berger mit Eckart Fricke, dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, das Ende April stattgefunden hatte. Zu dem Treffen, bei dem es um die Auswirkungen von Stuttgart 21 auf den Stadtbezirk ging, hatte Berger nur drei weitere Lokalpolitiker eingeladen – den Liberalen Thilo Reith, den landwirtschaftlichen Obmann Helmut Gehrung und Martin Selje von den Grünen – wobei letzterer verhindert war.

„Ich bin verwundert, dass unsere Fraktion zu diesem Treffen nicht eingeladen war“, sagte Carl-Christian Vetter, der CDU-Sprecher im Bezirkbeirat. Vetter kritisierte Bergers Vorgehen als „Klüngelei“. Der Angesprochene wiederum betonte, das Treffen sei keine Veranstaltung des gesamten Bezirksbeirats, sondern auf seine private Initiative zurückzuführen gewesen. Er habe den Termin mit Fricke am Rande des Filderdialogs vereinbart. „Und weil Sie gegen die Gäubahn-Einschleifung gestimmt haben, war es nicht gerade naheliegend, Sie einzuladen“, sagte der SPD-Mann in Richtung seines Kontrahenten – was dieser zum Anlass nahm, Berger ein „seltsames Demokratieverständnis“ zu bescheinigen.

Bezirksbeirat fordert Bahnvertreter in einer Sitzung

Helmut Gehrung hingegen sagte, das Thema S 21 sei im Bezirksbeirat noch nicht hinreichend behandelt worden. Auch von einem für heute Nachmittag am Flughafen angesetzten Treffen zwischen Vertretern der Bahn, der Stuttgarter Filder-Stadtbezirke und der Umlandkommunen versprach sich das Gros der Bezirksbeiräte nicht viel – zu kurz sei die Zeit, um detailliert über die Auswirkungen des Projekts auf Plieningen zu sprechen, so ihre Befürchtung.

Stattdessen, so forderten es die Bezirksbeiräte einmal mehr unisono, solle endlich ein Bahnvertreter dem lokalpolitischen Gremium in einer Sitzung Rede und Antwort stehen. Ob das allerdings so schnell geschieht, ist fraglich. „Wir bemühen uns weiter nach Kräften, aber ich weiß nicht, wann wir einen Termin bekommen“, sagte der Bezirksvorsteher Edgar Hemmerich.