Im vergangenen Jahr sind in Bad Cannstatt so viele Babys zur Welt gekommen wie seit den 1960er Jahren nicht mehr. Foto: dpa

Bad Cannstatt und die Neckarvororte sind gewachsen. In allen sieben Stadtbezirken sind im Jahr 2014 die Einwohnerzahlen gestiegen, besonders stark in Bad Cannstatt, Hedelfingen und Wangen. In Bad Cannstatt hat es außergewöhnlich viele Geburten gegeben.

Bad Cannstatt - Stuttgarts größter Stadtbezirk wächst. Zwischen dem 31. Dezember 2013 und dem selben Stichtag 2014 ist die Einwohnerzahl von 68 458 auf 69 543 gestiegen, was einem Plus von 1,6 Prozent entspricht. „In Bad Cannstatt stieg die Zahl der Einwohner 2014 absolut betrachtet am stärksten an“, sagt Ansgar Schmitz-Veltin vom Statistischen Amt der Stadt. Ende 2014 lebten dort fast 1100 mehr Menschen als zu Beginn des Jahres.

Dieser Anstieg ist laut Schmitz-Veltin sowohl auf Wanderungsgewinne als auch auf besonders hohe Geburtenüberschüsse zurückzuführen. So gab es in Bad Cannstatt im vergangenen Jahr 250 Geburten mehr als Sterbefälle. 808 Kinder wurden 2014 geboren, das sind so viele wie seit den 1960er Jahren nicht mehr.

Hedelfingen und Wangen wachsen stark

Auch in Hedelfingen und Wangen stieg die Einwohnerzahl im Vergleich zur Gesamtstadt überdurchschnittlich an. In Hedelfingen erhöhte sich die Einwohnerzahl um zwei Prozent von 9515 auf 9704, in Wangen von 8730 auf 8904, was ebenfalls einem Zuwachs von zwei Prozent entspricht. In den beiden Neckarvororten sei der Anstieg allerdings vor allem auf Wanderungsgewinne zurückzuführen. Neben Möhringen und Plieningen auf den Fildern gehören Hedelfingen und Wangen zu den am stärksten gewachsenen Bezirken im vergangenen Jahr.

„In Mühlhausen, Münster Obertürkheim und Untertürkheim stieg die Einwohnerzahl ebenfalls an, jedoch nicht so stark wie im gesamtstädtischen Durchschnitt“, sagt Schmitz-Veltin. In Mühlhausen liege dies vor allem daran, dass im Laufe des Jahres 2014 rund 100 Menschen mehr verstarben als geboren wurden. Die vergleichsweise geringe Geburtenzahl in Mühlhausen führt er darauf zurück, dass der Anteil junger Frauen unter den Einwohnern niedrig ist und damit wenige potenzielle Mütter Kinder bekommen können. Insgesamt erhöhte sich die Einwohnerzahl um 0,4 Prozentpunkte von 25 383 auf 25 481.

Kaum Zuwanderung nach Unter- und Obertürkheim

Auch in Münster gab es laut Ansgar Schmitz-Veltin im vergangenen Jahr 43 Sterbefälle mehr als Geburten. Da in Stuttgarts kleinstem Stadtbezirk aber in in Relation zur Einwohnerzahl mehr Menschen zugezogen seien, liege die Veränderung der Einwohnerzahl insgesamt mit einem Plus von 1,3 Prozent in etwa auf dem Niveau der Gesamtstadt, so der Experte. Die Einwohnerzahl erhöhte sich von 6319 auf 6398, was einem Plus von 1,3 Prozent entspricht.

Ober- und Untertürkheim konnten laut Schmitz-Veltin von der insgesamt hohen Zuwanderung im vergangenen Jahr unterdessen kaum profitieren. In beide Stadtbezirke zusammen zogen im Verlauf des Jahres 2014 nur rund 120 mehr Menschen, als fortzogen. Konkret erhöhten sich die Einwohnerzahlen in Untertürkheim von 16 238 auf 16 368 und in Obertürkheim von 8377 auf 8436.