Die neue Kindertagesstätte an der Ottmarsheimer Straße soll im September in Betrieb gehen. Dann wird an der Burtenbachstraße eine neue Kita gebaut. Foto: Chris Lederer

Carola Flad hat im Bezirksbeirat über das Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder berichtet. Für Drei- bis Sechsjährige sieht es momentan gut aus, es gibt mehr Plätze als Kinder.

Stammheim - Eltern von Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren haben gute Karten, wenn sie einen Betreuungsplatz in Stammheim suchen. Denn suchen müssen sie nicht lange. Laut Carola Fladt von der Jugendhilfeplanung der Stadt Stuttgart gibt es im Bezirk mehr Plätze als Kinder. „Der Versorgungsgrad in dieser Altersgruppe liegt bei 107 Prozent, das ist eine komfortable Situation“, sagte Flad. Das habe der Wartelistenabgleich ergeben (Stand: 1. März 2015). Flad stellte in der jüngsten Sitzung die aktuelle Situation im Stammheimer Bezirksbeirat vor. „Wir haben freie Plätze, diese werden sukzessib ve belegt.“ Bei knapp mehr als der Hälfte dieser Plätze (51 Prozent) handle es sich um Ganztagsbetreuung. „Das ist ein ordentlicher Wert, er liegt aber unter dem stadtweiten Sollwert von 70 Prozent.“

Weitere Kindertagesstätten sind in Planung

Nicht ganz so rosig sieht es bei der Gruppe der bis Dreijährigen aus. Jedes dritte Kind (34 Prozent) in dieser Altersgruppe findet einen Platz. Der Sollwert beträgt laut zentralem Wartelistenabgleich 45 Prozent. „Das heißt, es fehlen circa 32 Plätze in Stammheim“, erklärte Flad. Gut angenommen werde die neue Großpflegestelle für Kleinkinder im Emerholz. Dort seien alle Plätze ausgebucht. Außerdem sind weitere Kindertagesstätten im Bau beziehungsweise in Planung. „Wenn alle beschlossenen Plätze umgesetzt sind, haben wir in Stammheim einen Versorgungsgrad für Kleinkinder von 63 Prozent – 45 Prozent werden aktuell nachgefragt.“ Derzeit bieten in Stammheim vier Träger in elf Tageseinrichtungen 437 öffentliche Betreuungsplätze für Kinder bis sechs Jahren an. „Ergänzt wird das Kita-Angebot durch zwölf Plätze in der Kindertagespflege.“ Die Jugendhilfeplanung rechnet mit einem weiteren Zuzug von Kindern durch das Baugebiet Langenäcker-Wiesert mit seinem familienfreundlichen Wohnprogramm (32 Wohneinheiten), durch diverse weitere Nachverdichtungen im Ort (151 Wohneinheiten) sowie durch die neuen Flüchtlingsunterkünfte mit bis zu 243 Wohnplätzen für Jung und Alt. „In Bilanz zu den bestehenden und den voraussichtlichen neuen Betreuungsplätzen durch die Projekte, die geplant sind, ergeben sich ein sehr positives Saldo und eine ausreichende Versorgung“, sagte Flad.

Im Dezember 2016 soll die neue Einrichtung fertig werden

Als konkrete Beispiele nannte sie die Inbetriebnahme der Kindertageseinrichtung an der Ottmarsheimer Straße 45 im September dieses Jahres. In dieser Einrichtung sind sechs Gruppen vorgesehen, davon drei für Kleinkinder. Sobald diese Einrichtung in Betrieb ist, soll die Kita an der Burtenbachstraße abgebrochen und an ihrem Standort eine neue gebaut werden. Die Bauzeit wird voraussichtlich bis Dezember 2016 dauern. Dann sollen dort ebenfalls sechs Gruppen Platz finden; drei Kleinkind-Gruppen und drei für Drei- bis Sechsjährige. Parallel zu diesen Projekten läuft die Umwandlung von Hortplätzen in Plätze für Kinder bis sechs Jahre. Auf diese Weise sollen bis Herbst 2016 bis zu 70 Plätze geschaffen werden. Zugleich laufen die Planungen für eine viergruppige Kindertagesstätte im Neubaugebiet Langenäcker-Wiesert sowie für eine viergrupppige Kindertagesstätte in der Asperger Straße 41. Dort soll auch ein neuer Jugendtreff entstehen. Aktuell muss hierfür aber noch das Planungsrecht geändert werden.

Eine besondere Situation betrifft die Schulkindbetreuung im Stadtbezirk. Durch die kurzfristige Verschiebung des Starts der Ganztagsgrundschule musste eine besondere Lösung für die zur Ganztagsbetreuung angemeldeten Kinder gesucht und gefunden werden. Immerhin steht mittlerweile fest: Alle zum Ganztagsangebot angemeldeten neuen Erstklässler können an der Schule versorgt werden. Ab dem Schuljahr 16/17 kann es dann mit der teilgebundenen Ganztagsschule für die Klassenstufen eins und zwei losgehen.