Brotbacken lernen – und dabei gutes tun. Den Degerlocher Konfirmanden ist genau das gelungen. Foto: Wiesler

Die Gleichaltrigen aus Kolumbien, Bangladesch und Ghana werden sich freuen. Sie sind die Nutznießer der Backaktion, an der sich die Konfirmanden der Degerlocher Michaelsgemeinde jüngst beteiligt haben.

Degerloch - Kleidung und Gesichter der Jugendlichen sind übersät mit mehligen Handabdrücken, während sie in einer Reihe in der kleinen Backstube stehen und Teig kneten. Das Bild, das sich diese Woche in der Bäckerei Blankenhorn geboten hat, hatte einen guten Grund: Die Konfirmanden der Michaelsgemeinde Degerloch haben dort mit ihrem Pfarrer Albrecht Conrad gemeinsam Brot gebacken.

Für die deutschlandweite Aktion „5000 Brote: Konfis backen Brot für die Welt“ soll das Gebackene nach dem Gottesdienst am Sonntag, 16. November, in der Michaelskirche für je zwei Euro verkauft werden. Am ersten Advent werden die Einnahmen aller Verkäufe mithilfe der Organisation „Brot für die Welt“ an soziale Projekte für Jugendliche in Kolumbien, Bangladesch und Ghana gespendet.

Brot zu formen, ist ihnen neu

Andreas Blankenhorn, Chef der gleichnamigen Bäckerei, hat seine Backstube und die Zutaten für die Freiwilligen bereitgestellt. Er erklärt den 13- bis 14-Jährigen ausführlich, wie ein Brot hergestellt wird. „Ziel dieser Aktion ist es nicht nur, Bedürftigen zu helfen, sondern auch, dass die Jugendlichen einen handwerklichen Beruf kennenlernen“, sagt Pfarrer Albrecht Conrad. Die Jugendlichen erzählen, dass sie zu Hause zwar manchmal in der Küche helfen, selbst ein Brot zu formen, sei aber etwas anderes und ganz Neues für sie.

Nach der Theorie dürfen die Konfirmanden also selbst anpacken. Nachdem sie kleine Schwierigkeiten mit dem klebrigen Teig überwunden haben, kneten sie die Masse fleißig zu gleichmäßigen Kugeln. So produzieren sie insgesamt 35 Teiglinge, die dann vor dem Gottesdienst frisch gebacken werden. Nachdem die jungen Bäcker sich vom Mehl befreit haben, erzählen sie erstaunt, sie hätten nie gedacht, dass Brot herzustellen doch so einfach sei.