Nach 900 Kilometern im Ziel: Dieser Radler reckt stolz den Arm. Foto: Thomas Krämer

Fahrradfahrer aus 25 Nationen haben bei 35 Grad Celsius beim Start in Venedig geschwitzt und bei sechs Grad auf den Alpenpässen gebibbert. Ihr Ziel: Sillenbuch – und möglichst viele Spenden für den guten Zweck zu sammeln.

Sillenbuch - Erschöpft, aber bester Laune: So kann man die Stimmung der Radler beschreiben, die am frühen Samstagnachmittag das Ziel ihrer siebentägigen Radtour auf dem Sportgelände des SV Sillenbuch erreicht haben. 360 Frauen und Männer hatten sich am 7. Juni in Venedig in den Sattel geschwungen, um sich auf die rund 900 Kilometer lange Strecke bis nach Stuttgart zu machen. Ihr Ziel: nicht nur Sillenbuch erreichen, sondern auch möglichst viele Spenden sammeln.

250 000 Euro für den guten Zweck

Denn bei der Tour der Global Biking Initiative (GBI) geht es nicht darum, die Ziellinie als Erster zu überqueren, sondern Geld für einen guten Zweck einzufahren. „In diesem Jahr sind es knapp 250 000 Euro geworden“, sagte der Vodafone-Geschäftsführer Robert Hackl, als er zusammen mit dem Tourdirektor Michael Leuenberger auf der Bühne den Scheck mit dieser Summe in die Höhe hob. Sponsoren haben gezahlt, und die Teilnehmer haben gespendet. Das Geld geht an Bedürftige in verschiedenen Ländern – darunter auch in Deutschland.

Dass einer der Vodafone-Verantwortlichen im Ziel im Rampenlicht stehen durfte, hat einen einfachen Grund. Die GBI-Tour war im Jahr 2008 von einigen Vodafone-Mitarbeitern ins Leben gerufen worden, die damals das Radrennen unter das Motto „We cycle for charity“ gestellt haben.

Radler aus 25 Nationen

„2015 hat die GBI-Tour einen neuen Teilnehmer-Höchststand erreicht“, sagte Leuenberger im Ziel. 360 Rennradfahrer, Mountainbiker und Tourenradler aus 25 Nationen haben bei 35 Grad Celsius beim Start in Venedig geschwitzt und bei sechs Grad auf den Alpenpässen gebibbert. Umso mehr haben sie sich über angenehme 25 Grad in Sillenbuch gefreut. „Das Stilfser Joch war ganz schön anstrengend, der Flüela auch“, sagte die GBI-Kommunikationschefin Doreen Köstler. Sie war bei der Tour dabei und hat mit den anderen Teilnehmer in Turnhallen und Zelten übernachtet. „Die Eisverkäufer entlang der Strecke haben sich an uns eine goldene Nase verdient“, ergänzte sie und verdeutlichte damit, dass es bei der Tour neben allen Anstrengungen auch um Spaß und die Gemeinschaft ging

Manuel Huber vom Caritasverband in Stuttgart freut sich über eine Spende in Höhe von 31 000 Euro, die Stuttgarter Kindern zugute kommt: „Wir decken mit unserem Angebot drei Stadtteile ab: Im Nordbahnhof, in Rot und im Stuttgarter Süden ist es unser Ziel, benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu helfen. Mit einem Mittagessen, Betreuungs- und Spielangeboten und einem offenen Ohr für alle Fragen der Kinder. In Stuttgart Süd steht die Arbeit mit Flüchtlingskindern im Vordergrund. Es geht um die Versorgung mit dem Notwendigsten: Kleidung, Schulausstattung und Spielzeug, aber auch um eine gezielte Sprachförderung.