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Bei einer Massenkarambolage südlich von Ulm sind in der Silvesternacht drei Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden drei Menschen schwer und zehn weitere leicht verletzt, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.

Ulm - Bei einer Massenkarambolage südlich von Ulm sind in der Silvesternacht drei Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden drei Menschen schwer und zehn weitere leicht verletzt, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.

Zwölf Autos seien gegen 1.15 Uhr auf der Bundesstraße 30 bei Ulm-Donaustetten ineinander gefahren. „Es sieht so aus, als seien alle in dieselbe Richtung gefahren“, sagte ein Polizeisprecher über erste Erkenntnisse der Ermittler. Ein Geisterfahrer könne höchstwahrscheinlich ausgeschlossen werden, zumal es keine entsprechende Warnmeldung gegeben habe. „Vermutlich hat jemand gebremst, und dann gab es eine Kettenreaktion.“

80 Jahre altes Ehepaar und 20-Jähriger sterben am Unglücksort

Zwei 80 Jahre alte Eheleute aus Ulm und ein 20-Jähriger aus dem Kreis Biberach starben noch am Unglücksort. Das Paar saß dem Sprecher zufolge in einem anderen Auto als der 20-Jährige. Dessen Wagen soll ausgebrannt sein. Die Leichen lagen laut dem Sprecher mehrere Dutzend Meter von den Wracks entfernt auf der Fahrbahn. Unklar war, ob die Menschen möglicherweise hinausgeschleudert und die Autos dann von hinten weitergeschoben wurden.

Der Rettungsdienst brachte die drei Schwerverletzten in eine Klinik: Eine 18-Jährige sowie ein 31-jähriger Autofahrer und dessen 29-jähriger Beifahrer stammen aus dem Kreis Biberach. 13 weitere Menschen kamen mit einem Bus der Feuerwehr in Krankenhäuser. Zehn von ihnen hatten tatsächlich leichte Verletzungen erlitten, drei erwiesen sich als unverletzt, berichtete die Polizei am Nachmittag.

Der genaue Unfallhergang sei bislang unklar, sagte der Sprecher. Die Polizei habe einen Gutachter eingeschaltet, um das genaue Geschehen zu ermitteln. Ein Hubschrauber machte Luftaufnahmen. Offen war zunächst, welche Rolle der Nebel bei dem Crash spielte. Spekulationen gab es zudem über zu hohe Geschwindigkeiten.

Den Rettungskräften bot sich ein schreckliches Bild. Die Autos waren rechts und links der insgesamt vierspurig ausgebauten Straße in die Leitplanken gerast. An einigen Wracks waren die Hecks oder Seiten aufgerissen. Autoteile lagen über mehrere hundert Meter verteilt herum. An dem Unfall waren Autos aus dem Stadtkreis Ulm, dem Ostalbkreis, den Landkreisen Biberach und Sigmaringen sowie den bayerischen Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg beteiligt.

Ergebnisse der Ermittlungen frühestens in den kommenden Tagen

Noch in der Nacht begannen die Ermittler damit, Spuren zu suchen und zu sichern. Die Feuerwehr baute an der Unfallstelle ein Notfallzelt auf, in dem Betroffene versorgt und betreut wurden. Dabei unterstützen Notfallseelsorger die Einsatzkräfte. Bei Tageslicht setzten die Experten die Spurensuche fort. Die Beamten stoppten den Verkehr auf der B30 nach dem Unfall in beiden Richtungen. Die Straße sollte bis in den Nachmittag komplett gesperrt bleiben, sagte der Sprecher.

Um möglichst wenige Spuren zu zerstören sei bei der Bergung der Fahrzeuge Vorsicht geboten. Der Sprecher betonte mit Blick auf die zahlreichen Beteiligten, dass mit ersten Ermittlungsergebnissen frühestens in den kommenden Tagen zu rechnen sei.