Das Projekt MIA will alleinerziehenden Frauen helfen, den Weg zurück in den Beruf zu finden. Foto: dpa

Ein neues Projekt, das vom Jobcenter und der Landeshauptstadt unterstützt wird, will alleinerziehende Frauen bei der Planung ihres weiteren Berufsweges helfen. Demnächst beginnt die erste Trainingsphase, einige Plätze sind noch frei.

S-Mitte - In 20 Prozent aller Familien in Deutschland kümmern sich Alleinerziehende um die Kinder. In mehr als 90 Prozent der Fälle sind das Frauen. In Ballungsräumen und Großstädten wie dem Mittleren Neckar und Stuttgart gibt es noch viel mehr alleinerziehende Frauen. Im Spagat zwischen Kinderbetreuung und -erziehung und Berufstätigkeit rutschen viele dieser Frauen in die Nähe der Armutsgrenze oder auch darunter. Um den Frauen den Weg zurück in den Beruf zu ermöglichen und zu erleichtern, wurde jetzt in Stuttgart das sogenannte „Modellprojekt Integration Alleinerziehende“, kurz MIA, gestartet. Es handelt sich dabei um ein gemeinsames Projekt des Caritasverbandes, des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und der Beruflichen Förderung von Frauen – BeFF. Das Programm wird durch das Jobcenter Stuttgart und durch die Landeshauptstadt gefördert. Für die erste Trainingsphase im Rahmen des Projektes sind bei BeFF noch einige Plätze frei.

Frauen sollen nicht weiter abrutschen

Die MIA-Projektpartner sprechen ganz unterschiedliche Zielgruppen unter den alleinerziehenden Frauen an. Während Caritas und SkF Ansprechpartner für Frauen sind, die Leistungen nach den Regelungen des Sozialgesetzbuches II (Grundsicherung für Arbeitsuchende) bekommen, kümmert sich BeFF um Alleinerziehende, die gerade noch keine Unterstützung beziehen. „Wir haben in unserer täglichen Arbeit festgestellt, dass es gerade für diese Frauen eine Lücke gibt“, sagt Inge Zimmermann von der BeFF-Geschäftsführung. „Mit dem neuen Angebot wollen wir verhindern, dass die Frauen zu Leistungsbeziehern werden.“

In dem MIA-Projekt finden insgesamt 60 Frauen Platz, zehn davon sind für die BeFF-Gruppe am BeFF-Sitz in der Lange Straße in Stuttgart-Mitte vorgesehen. Jede Frau kann insgesamt sechs Monate lang an dem Projekt teilnehmen. Feste Abschnitte dabei sind eine rund vierwöchige Trainingsphase und ein sechswöchiges Praktikum, das auch in zwei mal drei Wochen unterteilt werden kann. Weitere Bestandteile in dem für die Teilnehmer kostenlosen Programm sind Einzelberatung, Bewerbungstraining oder auch Gruppencoaching.

Ausschließlich für Frauen aus Stuttgart

Die erste Trainingsphase bei BeFF beginnt am Montag, 17. Oktober. Die Teilnehmerinnen treffen sich vier Wochen werktags von 9 bis 13 Uhr, um sich mit der weiteren Planung ihres Berufsweges auseinanderzusetzen. „Das Training beinhaltet die persönliche und berufliche Standortbestimmung, Kompetenzklärung und Ressourcencheck, Informationen über den aktuellen Arbeitsmarkt und Qualifizierungsmöglichkeiten ebenso wie die Erstellung von aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen“, heißt es in der Projektbeschreibung.