Entscheidung vor Weihnachten: Bayern-Trainer Pep Guardiola Foto: dpa

Pep Guardiola blockt alle Fragen zu seiner Zukunft ab. Bleibt er über sein Vertragsende 2016 hinaus beim FC Bayern, geht er im kommenden Sommer? Der Trainer muss sich vor Weihnachten entscheiden.

München - Pep Guardiola zeigte Gefühl, viel Gefühl. Aus tiefstem Herzen dankte der Trainer von Bayern München am Samstag seinen Spielern. Nicht nur für den 4:0-Sieg gegen den VfB, sondern für „diese Mentalität, diese Aggressivität“ seit Saisonbeginn, die nicht selbstverständlich sei angesichts der vielen Spiele auf höchstem Niveau im Drei-Tages-Rhythmus. Der Spanier war also in Plauderlaune – nur als die Rede auf die mögliche Verlängerung seines bis 2016 datierten Vertrags kam, blockte er rigoros ab: „Nächste Frage, bitte, nächste Frage.“

Karl-Heinz Rummenigge war da schon auskunftsfreudiger. Guardiolas Zukunft, um die der Maestro so ein Geheimnis macht, werde bis Weihnachten geklärt, sagte der Münchner Vorstandschef. „Wir werden das Gespräch nach der Hinrunde führen. Dann gibt es eine Weihnachtsüberraschung – so oder so“, erklärte Rummenigge mit einem Lächeln, das manche voreilig als Botschaft einer Einigung interpretierten. Doch so weit ist es nicht, auch wenn Guardiolas Bruder Pere und sein Berater Josep Maria Orobitg zuletzt in München waren und der Aufsichtsrat des FC Bayern an diesem Montag tagt. „Ich habe Pep gesagt, ich möchte ihn erst nach der Hinrunde sprechen, weil wir uns voll auf diese Hinrunde konzentrieren wollen“, sagte Rummenigge.

Guardiola weiß, was von ihm gefordert ist: „Wenn wir nicht das Triple gewinnen, ist es eine schlechte Saison. Das ist wie beim FC Barcelona: Wir müssen gewinnen, gewinnen, gewinnen.“ Das tut die Mannschaft, und zwar zusehends im Pep-Stil. Dass sie kürzlich Kapitän Philipp Lahm losschickte, um beim Trainer für eine Vertragsverlängerung zu werben, darf als Vertrauensbeweis gelten. Die Zuneigung ist nicht einseitig, wie Guardiola nun gezeigt hat. Ob das reicht?