Flüchtlinge gehen am 27.10.2015 nahe Wegscheid in Bayern hinter einem Fahrzeug der Bundespolizei. Die Asylsuchenden werden von der Polizei zu einer Notunterkunft geführt. Foto: dpa

Gemeinden in Bayern haben an die Bundeskanzlerin appelliert, einen neuen Flüchtlingsstrom zu verhindern. Der Fehler vom Herbst 2015 dürfe sich nicht mehr wiederholen, hieß es.

München - Bayerns Gemeinden haben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) appelliert, einen neuen Flüchtlingsstrom nach Deutschland zu verhindern. Die Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung sei erschöpft, sagte der Präsident des Bayerischen Gemeindetages und Abensberger Bürgermeister, Uwe Brandl (CSU), am Donnerstag in München.

Einen erneuten massenhaften Zustrom wie vor zwei Jahren könnten die Kommunen nicht mehr verkraften, betonte Brandl. „Der Fehler vom Herbst 2015 darf sich nicht mehr wiederholen.“ Das Problem eines sich abzeichnenden neuen Zustromes an Flüchtlingen dürfe nicht wegen des Bundestagswahlkampfes verdrängt werden.

Italien ist nach Überzeugung von Brandl mit der Aufnahme von wöchentlich Tausenden Flüchtlingen, die über das Mittelmeer kommen, überfordert. Es sei schon jetzt absehbar, dass die Asylbewerber nach Deutschland weiterreisen. „Bitte setzen Sie sich intensiver als bisher dafür ein, dass die Überfahrt nach Italien aufhört“, appellierte Brandl an Merkel. Den Schleppern aus Libyen müsse das Handwerk gelegt werden. Die Kanzlerin solle auf entsprechende Beschlüsse der EU dringen.

Brandl tritt Anfang 2018 sein Amt als Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes an, der die Interessen der kleinen und mittelgroßen Kommunen vertritt. In Bayern vertritt der Verband die Interessen von über 2000 Gemeinden.