Freude bei den Bayern, Enttäuschung beim VfB Stuttgart: Tunay Torun (links) und Raphael Holzhauser gehen geknickt vom Platz, während die Münchner ihren 2:0-Erfolg feiern. Foto: dpa

Die Schwaben spielen lange auf Augenhöhe mit, doch am Ende siegt der FC Bayern München in Stuttgart mit 2:0 (0:0). Ärgerlich und unnötig ist die gelb-rote Karte für Martin Harnik.

Stuttgart - Die Schwaben hielten lange tapfer mit, doch der FC Bayern München wird mehr und mehr zum Alleinherrscher in der Bundesliga: Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes kam durch Tore von Mario Mandzukic und Thomas Müller zu einem allerdings glanzlosen 2:0 (0:0) bei den Schwaben und baute den Vorsprung auf Verfolger Bayer Leverkusen auf komfortable elf Zähler aus.

Zugleich gingen die Bayern bereits zum achten Mal in Serie als Sieger aus dem Süd-Klassiker gegen den VfB hervor. Stuttgarts Martin Harnik sah in der 80. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

Molinaro macht einen entscheidenden Fehler

Ein schlimmer Fauxpas von VfB-Verteidiger Cristian Molinaro brachte die Bayern in der 50. Minute auf die Siegerstraße. Nach einem verunglückten Rückpass sprintete Mandzukic dazwischen, umkurvte VfB-Torhüter Sven Ulreich und markierte seinen zwölften Saisontreffer. Mandzukic war auch am zweiten Tor der Münchner beteiligt, als er für Müller auflegte (72.). Für die Bayern war es bereits der achte Sieg im neunten Auswärtsspiel der Saison.

60.000 Zuschauer in der erstmals in dieser Saison ausverkauften Mercedes-Benz-Arena sahen lange Zeit einen recht unspektakulären Süd-Gipfel ohne große Torchancen. Gegen die sicher stehende Defensive des VfB fanden die Bayern im Gegensatz zum 6:1 im Hinspiel zunächst überhaupt kein Rezept.

Heynckes hatte dabei auf die siegreiche Elf vom Rückrundenauftakt gegen die SpVgg Greuther Fürth (2:0) vertraut. Damit mussten unter anderem Nationalspieler Mario Gomez an seiner alten Wirkungsstätte und Superstar Arjen Robben wieder auf der Bank Platz nehmen.

Was sie von dort aus sahen, war zunächst wenig Erwärmendes vom Rekordmeister. Ein etwas zu hoch angesetzter Kopfball des Brasilianers Dante (11.), der unter der Woche vom brasilianischen Nationaltrainer Luiz „Felipão“ Scolari erstmals in die „Selecao“ berufen worden war, und ein Drehschuss von Mandzukic (39.) - mehr hatte die Bayern-Offensive in den ersten 45 Minuten an Torchancen nicht zu bieten. Auch der Franzose Franck Ribery kam gegen VfB-Youngster Antonio Rüdiger auf der linken Seite nicht wie gewohnt zur Entfaltung.

In der ersten Halbzeit waren die Teams gleichwertig

So war das 0:0 zur Pause für die Gastgeber keineswegs schmeichelhaft. Vielmehr hätte der VfB auch durchaus in Führung gehen können. So setzte der Japaner Shinji Okazaki einen Schuss aus halbrechter Position knapp neben das Tor (27.). Sieben Minuten später war es Harnik, der nach Flanke von Ibrahima Traore den Bayern-Schlussmann Manuel Neuer in die Bredouille brachte.

Auch im zweiten Durchgang ging es zunächst gemächlich zu, ehe Molinaro mit einem Blackout den VfB ins Hintertreffen brachte. Fortan hatten die Bayern das Spiel im Griff, ohne großen Glanz zu versprühen. Immer seltener kam der VfB in Tornähe von Neuer. Und auf der Gegenseite war bei den Bayern auf die Torgaranten Mandzukic und Müller, der zum zehnten Mal in dieser Spielzeit traf, mal wieder Verlass. In der 88. Minute kam schließlich auch noch Gomez zu einem Kurzeinsatz.