Einer der Laudatoren beim diesjährigen Bayerischen Fernsehpreis: Thomas Gottschalk. Foto: Getty Images Europe

Bayerischer Fernsehpreis in München: Der „Blaue Panther“ ist eine ersehnte Auszeichnung in der Medienbranche. In diesem Jahr würdigt die Jury Geschichten von und mit Frauen - und politische Themen.

München - Besonderes Augenmerk hat die Jury des Bayerischen Fernsehpreises in diesem Jahr auf starke Frauen gelegt - und auf Krisen, persönliche wie politische. Einen „Blauen Panther“, die begehrte Trophäe, erhielten zum Beispiel Carmen Butta und Gabriele Riedle als Autorinnen der Dokumentation „Die heimliche Revolution - Frauen in Saudi-Arabien“ (ZDF).

Auch Schauspielerin Sonja Gerhardt wurde für ihre Rollen in „Jack the Ripper“ (Sat.1) und „Ku’damm 56“ (ZDF) geehrt. Auf ihre temperamentvolle Art und Weise beherrsche sie das Melodram sowie humorvolle Momente mit der ihr eigenen Wahrhaftigkeit und Präsenz, urteilte die Jury.

Devid Striesow wurde für seine Rollen in „Das weiße Kaninchen“ (ARD) und „Katharina Luther“ (ARD) ausgezeichnet. In beiden Filmen beweise Striesow „seine Vielfalt und sein unglaubliches Gefühl für Rollen“, befand die Jury.

Die Regisseurin und Autorin der Dokumentation „Vom Lieben und Sterben“ (BR), Katrin Nemec, erhielt den Nachwuchsförderpreis. „Man kann es kaum glauben, dass dies „nur“ der Abschlussfilm einer Filmstudentin sein soll“, lobte die Jury die Frau des Schauspielers Miroslav Nemec (München-„Tatort“). Reif und stilsicher erzähle die Autorin diese tragische und intime Geschichte.

Gerhard Polt bekommt den Ehrenpreis

Für Beiträge, die sich mit besonders brisanten gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen auseinandersetzten, verteilte die Jury ebenfalls Trophäen. Etwa an Arndt Ginzel und Marcus Weller als Autoren und Reporter des Beitrags „Exklusiv im Ersten: Spiel im Schatten - Putins unerklärter Krieg gegen den Westen“ (ARD). Auch Felix von der Laden bekam als Presenter einen Blauen Panther für „Like or dislike? YouTuber Dner im US-Wahlkampf“ (ZDF).

Mit Gerhard Polt bekam diesmal ein Kabarettist und Filmemacher den Ehrenpreis. Der 75-Jährige hatte schon vor dem Festakt von Ministerpräsident Horst Seehofer Lob bekommen. „Seine Kunst liegt in der Zuspitzung des Alltäglichen“, sagte Seehofer. „Er steigert die Absurdität seiner Figuren derart, dass uns dadurch ein tiefer Einblick in die menschlichen Beweggründe möglich wird.“

In fünf Kategorien werden 13 Preise überreicht. Sie sind mit insgesamt 122 000 Euro dotiert. Der Fernsehpreis wird in diesem Jahr zum 29. Mal verliehen. Die Trophäe - der Blaue Panther aus weißem Porzellan - trägt ein Schild mit dem bayerischen Wappen.