In Ludwigsburg wird es in der Schwieberdinger Straße von Mitte Mai an vermehrt Staus geben. Foto: factum-Weise

Stadtwerke und Stadt erneuern Belag und Leitungen auf einem Abschnitt der viel befahrenen Schwieberdinger Straße. 18 Wochen lang wird es auf einem Streckenteil jeweils nur eine Spur stadtein- und stadtauswärts geben.

Ludwigsburg - Autofahrer, die regelmäßig in und um Ludwigsburg unterwegs sind, erinnern sich an die staureichen Tage im April des vorigen Jahres. Der Grund dafür waren mehrere Baustellen: Die Kreisbehörde sanierte Landesstraßen, die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) verlegten Gas- und Wasserleitungen, und die Städte Freiberg und Ludwigsburg asphaltierten Gehwege und Fahrbahnen. Die Frankfurter Straße wurde wegen einer Sanierung zum Nadelöhr.

Ähnliches könnte den Pendlern von Mitte Mai an drohen, denn da planen Stadt und Stadtwerke die Erneuerung eines Abschnitts der Schwieberdinger Straße, eine der Hauptachsen der Stadt mit täglich rund 45 000 Autos. Die stellenweise fünfspurige Straße wird für 18 Wochen nur noch auf einer Spur je Richtung befahrbar sein.

Rund 800 000 Euro werden verbaut

Bodo Skaletz, der Geschäftsführer der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim, gibt zu, dass die Bauarbeiten Verkehrsverzögerungen verursachen werden. „Die Versorgungssicherheit hat jedoch Priorität“, sagt er. Die Leitungen unter der Straße seien knapp 70 Jahre alt und gehörten jetzt ausgetauscht. Konkret geht es um die Wasser und Gasniederdruckleitungen. Außerdem sollen die Gas- und Wasseranschlüsse für Häuser erneuert werden und auch Leerrohre für Glasfaserkabel – Stichwort Breitbandausbau – verlegt werden. Ist das alles gemacht, legt die Stadt einen lärmmindernden Asphalt darüber. Insgesamt kosten Leitungserneuerung und Fahrbahnsanierung rund 800 000 Euro, davon übernimmt die Stadt 330 000 Euro, die Stadtwerke 470 000.

Losgehen soll es am Dienstag, 17. Mai. Bis Mitte September, also zum Ende der Sommerferien, soll alles erledigt sein. „Es hat sich bewährt, derart große Baumaßnahmen Anfang der Pfingstferien zu starten“, sagt Skaletz. Dabei soll die Sanierung der insgesamt 450 Meter langen Strecke zwischen der Rheinlandstraße und der Wilhelm-Fein-Straße in drei Abschnitten erfolgen: Zunächst werden die Spuren stadtauswärts gesperrt, weil darunter der Hauptteil der alten Leitungen liegt. Deswegen dauert dieser Abschnitt mit insgesamt zwölf Wochen am längsten. Danach sind vier Wochen lang die Spuren stadteinwärts dran, ehe es am Schluss noch um die Fahrbahnsanierung und die Verkehrsinseln in der Mitte der Straße geht.

Während der gesamten Bauzeit wird es immer nur eine befahrbare Spur pro Richtung geben, so lautete die Vorgabe der Verkehrsbehörde. Umleitungsstrecken haben die Planer bewusst vermieden, man hofft auf flüssigen Verkehr durch die Tatsache, dass die Ampeln an den beiden zu den Seiten hin gesperrten Kreuzungen immer grün für die Autofahrer anzeigen– es sei denn, ein Fußgänger will über die Straße.

Eine Brücke für Kaufland-Kunden

Ein Knackpunkt könnte das angrenzende Kaufland sein. Hier wollen die Planer eine Ein- und Ausfahrt für die Kunden per Stahlbrücken über die Baustelle ermöglichen. „Wenn sich der Verkehr dadurch aber zu sehr staut, müssen wir das wieder aufgeben“, sagt Dieter Könnel, der Bau-Abteilungsleiter der SWLB. In jedem Fall aber müssten die Lastwagen der Kaufland-Lieferanten dort ausfahren können, weil es auf dem Gelände keine Wendemöglichkeit für sie gebe, und sie daher nicht wieder den Weg über die nördliche Kaufland-Einfahrt hinaus nehmen können. Die Kunden könnten alternativ über einen Umweg über die Schlieffenstraße oder Gänsfußallee das Kaufland her anfahren. Weniger Probleme habe die Maschinenfabrik Gleason-Pfauter im Süden der Schwieberdinger Straße: Deren Mitarbeiter-Parkplätze befinden sich auf der anderen Seite.

Die Sanierung der Schwieberdinger Straße ist mit dem 450 Meter langen Abschnitt nicht beendet. Der nächste Teil stadteinwärts steht auch bereits zur Erneuerung an, allerdings erst im Jahr 2018. „Im nächsten Jahr machen wir dort eine Pause, weil dann auf der Frankfurter Straße lärmmindernder Asphalt eingebaut wird“, erklärt Martin Renz, der von der Stadt zuständige Projektleiter für die Sanierung. Peter Danylek, der Technische Leiter der SWLB, pflichtet ihm bei: Mehrere Nadelöhre gleichzeitig seien schwierig.