Das Hochhaus am Charlottenplatz Foto: PPFotodesign

Hochhaus am Charlottenplatz soll moderner wirken und weniger Energie benötigen.

Stuttgart - Weniger Umfeld als das Hochhaus am Charlottenplatz kann ein Gebäude kaum haben. Damit das elfstöckige Bauwerk dennoch einer umfassenden Fassadensanierung unterzogen werden kann, entsteht zurzeit über der Charlottenstraße eine Plattform. Darauf können Arbeitsgeräte und Baumaterial gelagert und das Gerüst aufgebaut werden.

Anfang April wird es auf der Plattform richtig losgehen. Die Materialien, die dafür hingekarrt werden, sollen auf der rechten Aufwärtsspur der Charlottenstraße angeliefert werden. Die Lastwagen fahren vom Charlottenplatz her noch ein Stück in Richtung Weinsteige, schwenken auf die rechte Spur und stoßen dann zurück, um an der Plattform entladen zu werden. Die Fahrspur ist für die Zeit der Bauarbeiten gesperrt. Und die Bauarbeiten werden, weil der Betrieb innen weitergeht, wohl bis Mitte 2013 dauern.

Glasflächen sollen schwarz-grün schimmern

Zweck der Sanierung ist es, den Energieverbrauch über die derzeitigen Standards hinaus zu senken und den Schallschutz zu verbessern. Bei der Gelegenheit werde das Hochhaus „aufgehübscht“, sagt Götz Heimerdinger von der Südwestbank-Tochter Blue Estate, die das Hochhaus verwaltet. „Alles soll heller und freundlicher wirken. Das wird eine deutliche Aufwertung“, sagt Heimerdinger. Das Gebäude werde dann auch außen so modern erscheinen, wie es innen längst sei. Die Glasflächen werden künftig schwarz-grün schimmern.

Während an der Fassade das Gerüst nach oben wächst, sollen die Bauarbeiter vom zweiten bis zum elften Stockwerk die alten Brüstungselemente zwischen den Fensterreihen demontieren und durch neue ersetzen, außerdem dreifach verglaste Aluminiumfenster einsetzen. Danach verschwindet das Gerüst wieder. Im Oktober oder November wird der zweite Bauabschnitt beginnen, der den Sockelbereich des Hochhauses erheblich verändern dürfte. Die Planung dafür wird zurzeit noch mit der Stadtverwaltung abgestimmt. Der Architekt Christian Knoll möchte die heute noch braunen Balkone aufhellen und verbreitern und so zu einer Art umlaufender Balustrade zusammenfügen, die oben bepflanzt werden könnte. Der bisher „miserable“ Sockel solle aufgewertet werden, sagt Knoll. Hier gehe es um eine „sensible, aber vehemente Stadterneuerung“. Die Stadtverwaltung ist von diesem Plan für den Sockel noch nicht überzeugt.

Der Eingang zur Charlottenstraße hin, der bisher kaum in Erscheinung tritt, soll auf jeden Fall verbreitert und optisch aufgewertet werden, der Durchgang zwischen Charlottenstraße und Kanalstraße viel heller werden. „Das Hochhaus bekommt eine Adresse an der Charlottenstraße“, sagt Heimerdinger. Er arbeitet im Auftrag des Eigentümers, eines Privatinvestors, der namentlich nicht genannt werden will. Er hatte das einst von der Robert Leicht AG gebaute Schwabenbräu-Hochhaus 1982 gekauft.