Ein Lebensmittelmarkt und sieben Häuser sind auf dem Areal geplant. Foto: K+H Architekten

Es ist das größte Bauvorhaben in der Geschichte Schwaik­heims: Von Anfang des kommenden Jahres soll auf einer 5000 Quadratmeter großen innerörtlichen Fläche ein Mix aus Gewerbe und Wohnen entstehen.

Schwaikheim - Es ist laut der Gemeinde das größte Vorhaben in der Geschichte Schwaikheims: 19 Millionen Euro werden in das Projekt „Neue Mitte“ an der Ecke Bahnhof- und Bismarckstraße investiert. Am Dienstagabend hat der Gemeinderat dem Bauantrag zugestimmt. Anfang 2017 soll es nach dem Wunsch der Bauherrengemeinschaft – bestehend aus der Kreisbaugesellschaft Waiblingen, der Baugenossenschaft Backnang sowie dem Bauunternehmen Wilhelm Geiger – mit den Arbeiten losgehen.

Auf der insgesamt 5000 Quadratmeter großen Fläche soll innerhalb von etwa zwei Jahren ein Mix aus Gewerbe und Wohnen entstehen. „Das hört sich nach viel Platz an, aber wenn man alles unterkriegen möchte, ist es dann doch nicht mehr so viel“, sagte Dirk Braune, der Geschäftsführer der Kreisbaugesellschaft, bei einer Pressekonferenz zum Projekt. In das Erdgeschoss soll ein Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern einziehen. „Es gibt eine Absichtserklärung von Edeka, und ich denke, dass wir kurz vor dem Mietvertragsabschluss stehen“, sagte Hans Lipp, der Leiter der Projektentwicklung bei Wilhelm Geiger. Alle Partner sind froh, dass man einen großen Vollsortimenter in die Ortsmitte bekommen wird. „Das ist für die Filialisten schon auch mit Kompromissen verbunden, aber die Nahversorgung am Ortsrand ist vorbei“, sagte Hans Lipp.

Der bestehende Edeka soll bleiben

Zugeständnisse müssten etwa bei der Anzahl ebenerdiger Stellplätze oder der Marktaufteilung gemacht werden. Wenn möglich, soll zudem der bereits bestehende Edeka-Markt an der Bahnhofstraße erhalten werden. „Es gibt das Signal, dass Edeka das Geschäft fortführen möchte. Wir wissen aus einer Untersuchung, dass Schwaikheim das Potenzial für zwei Märkte hat und werden den Fortbestand unterstützen“, sagte der Bürgermeister Gerhard Häuser.

Auf den Vollsortimenter werden sieben dreigeschossige Häuser gesetzt. Dazwischen sollen Gärten und Spielplätze eingerichtet werden. Ein Teil der Flächen wurde für die gewerbliche Nutzung geöffnet. „Es gibt Interesse an Arztpraxen und Büros“, sagte Roland Irschik von der Baugenossenschaft Backnang. Daneben entstehen 34 Eigentumswohnungen, die ebenfalls bereits jetzt, ohne große Werbung, nachgefragt würden. Angeboten werden Wohnungen mit 55 bis 170 Quadratmetern.

Das neue Wohn- und Geschäftshaus ist voll unterkellert, so dass eine Tiefgarage mit 98 Plätzen eingerichtet werden kann. Die Gemeinde erwirbt 20 Plätze, die von der Öffentlichkeit genutzt werden dürfen. Zudem sind im Außenbereich weitere 28 öffentliche Stellplätze sowie Parkbuchten entlang des Grundstücks geplant. Auch eine Stromtankstelle wird einen Platz finden. Während der Bauzeit soll es einen provisorischen Parkplatz an der Bahnhofstraße geben, auf dem dann auch der Wochenmarkt stattfinden kann.

Schwefelsulfate im Boden entdeckt

Da das Gelände bereits geräumt ist, können die Bauarbeiten Anfang des kommenden Jahres Jahr gleich beginnen. „Das wird ein gewaltiges Loch. Vier bis fünf Meter tief und fast auf der gesamten Fläche“, berichtete Dirk Braune. Bei Bodenuntersuchungen sei Torf gefunden worden, der mit Schwefelsulfaten durchsetzt sei. „Der Aushub wird gutachterlich begleitet, da dieser Torf fachgerecht entsorgt werden muss.“

Für Schwaikheim wird der Beginn der Bauarbeiten das Ende einer langen Geschichte symbolisieren – immerhin ist es 15 Jahre her, dass es die ersten Überlegungen für das Projekt gab. 30 Gebäude und Grundstücke hat die Gemeinde im Laufe der Jahre erworben, um die Neue Mitte Schwaikheim entwickeln zu können. „Ziel ist es, die Ortsmitte städtebaulich aufzuwerten“, sagte Bürgermeister Häuser.