Die katholische Kirche ist dem Abriss geweiht. Auf dem Grundstück sind unter anderem Wohnungen geplant. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Mit einem Brief wollen die Anwohner des Pallotti-Areals die Bezirksbeiräte davon überzeugen, ein geplantes Bauprojekt kritisch zu begleiten. Die FDP haben die Bürger schon auf ihrer Seite. Sie hat einen entsprechenden Antrag gestellt.

Birkach - Anwohner der Pallotti-Kirche haben ihren Unmut in einem Brief ausgedrückt. Darin kritisieren sie das in ihrer direkten Nachbarschaft geplante Bauvorhaben. Die Adressaten sind die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel und die Bezirksbeiräte von Birkach und Plieningen.

Wie berichtet, soll auf dem Gelände nach Abriss der Kirche Wohnraum für Familien, Flüchtlinge, Asylbewerber und Studenten entstehen und der vorhandene Kindergarten von einer auf vier Gruppen erweitert werden. Die Pläne stammen vom Siedlungswerk und stoßen bei den Anwohnern auf Widerstand: „Wir sind entschieden gegen die geplante massive Bebauung des Pallotti-Areals“, steht in dem Brief der 24-köpfigen Gemeinschaft von Nachbarn.

Die Bebauung sei zu dicht geplant

Die Anwohner stört vor allem, dass sich die für das knapp einen Hektar große Areal geplanten Gebäude bei 78 Wohneinheiten „in keiner Weise in das Landschaftsbild und die derzeitige Bebauung“ einfügen können. Sie bitten den Bezirksbeirat, „die gewachsenen Strukturen des Osthanges von Birkach zu respektieren und nur einer maßvollen Bebauung“ zuzustimmen.

Die Birkacher FDP haben die Bürger bereits auf ihrer Seite. Die Fraktion hat für die Sitzung des Bezirksbeirats am vergangenen Montag einen Antrag eingereicht. „Keiner wird gegen die Erstellung neuer Wohnungen protestieren, solange es die gewachsene Struktur berücksichtigt“, ist in dem Papier zu lesen. „Birkach-Nord ist bereits ein Brennpunkt mit sozialen Problemen, der beruhigt werden kann, wenn bezahlbare, lichte, moderne Wohnungen für Familien erstellt werden.“ Die FDP stellt sich zum Beispiel drei- bis viergeschossige Gebäude entlang der Aulendorfer Straße vor. Im Wiesengrund sollten die Häuser indessen nur zweigeschossig sein und junge Familien als Käufer anlocken. Zudem schließen sich die Birkacher Liberalen den Anwohnern an: „78 Wohneinheiten sind viel zu viel.“

Mehmet Bozdemir schloss sich den Kritikern ein

Mehmet Bozdemir, ausländisches Mitglied im Bezirksbeirat, schloss sich den Kritikern an. Er sprach bei der Sitzung von einem „starken sozialen Ungleichgewicht im Birkacher Norden“. Bozdemir hält es für wenig sinnvoll, dass dort Wohnungen für Flüchtlinge geschaffen werden. „Die Probleme, die wir haben, werden immer mehr“. Ralf Kurasch von den Grünen ließ von der Hohenheimer Studentenschaft ausrichten, dass sie kein Interesse an Zimmern im Birkacher Norden hätten. Das Steckfeld sei viel interessanter. Über den Antrag der FDP wurde dennoch nicht entschieden. Der Grund: Bisher gibt es gar keine konkreten Pläne.

Die katholische Gemeinde lädt am Donnerstag, 20. November, zu einer Info-Veranstaltung. Beginn im Gemeindezentrum, Wollgrasweg 11, ist um 20 Uhr.