Nachdem die Beamten an die Martin-Luther-Straße umgezogen sind, sind die Tage des Polizeireviers an der Wiesbadener Straße sind gezählt. Im Sommer wird das Gebäude abgerissen und an dieser Stelle ein Neubau mit 18 Wohnungen errichtet.
Bad Cannstatt - Jeder Umzug kostet Nerven, Muskelkraft und Zeit. Wenn ein ganzes Polizeirevier umzieht, ist das jedoch eine echte logistische Meisterleistung. „Für die wesentlichen Dinge, wie zum Beispiel das Umstellen der Telefonanlage, haben wir ein besonders enges Zeitfenster“, sagt der Polizeisprecher Stefan Keilbach. Ansonsten unterscheide sich der Umzug von Polizisten aber nicht von vielen anderen: „Auch bei der Polizei geht es vor allem um die Frage, welches Möbelstück an welchen Platz soll.“
Da kommt so einiges zusammen bei rund 150 Polizeibeamten, die in dieser Woche vom ehemaligen Revier an der Wiesbadener Straße in ihr neues Domizil an der Martin-Luther-Straße gezogen sind, wo nun endlich ausreichend Platz für alle Mitarbeiter ist. Im alten Gebäude war es seit der Zusammenlegung mit dem Revier Duisburger Straße in der Neckarvorstadt im Jahr 2009 sehr eng zugegangen. Nur Freude dürfte der Umzug des Polizeireviers 6 dennoch nicht auslösen, zumindest nicht bei den unmittelbaren Nachbarn. Die hatten sich, unterstützt vom Bezirksbeirat Bad Cannstatt, mit Händen und Füßen gegen den neuen Standort gewehrt, weil sie nächtlichen Lärm, mehr Verkehr und weniger Parkplätze fürchteten.
18 neue Eigentumswohnungen
Während sich die Polizisten nun im neuen Revier und die Anwohner mit der neuen Situation einrichten müssen, sind die Tage des teilweise maroden, alten Reviers an der Wiesbadener Straße gezählt. „Im Sommer wird das Gebäude abgerissen“, sagt Rainer Ganske, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Baden-Württemberg (GWG). Auf dem Gelände wird ein fünfgeschossiger Neubau mit 18 Eigentumswohnungen entstehen. „Es wird sechs Vier- und zwölf Drei-Zimmer-Wohnungen geben“, sagt Harald Dirr von der GWG. Die Wohnungsgrößen variieren zwischen 81 und 140 Quadratmetern. Durchschnittlich 4400 Euro kostet ein Quadratmeter, am teuersten wird das Wohnen im Dachgeschoss werden, wo passend zur exklusiven Lage direkt gegenüber dem Kurpark ebenso schicke und kostspielige Penthouse-Wohnungen geplant sind.
Verkaufsstart in wenigen Wochen
Für die Bewohner der 18 neuen Wohnungen gibt es 22 Stellplätze in der Tiefgarage unter dem Haus. Alle Wohnungen werden einen Balkon, eine Terrasse oder einen Garten haben. Außerdem sollen Außenflächen angelegt werden, die von allen Bewohnern gemeinsam genutzt werden können, vorgesehen ist dabei auch ein kleiner Spielplatz.
Bezugsfertig wird der Neubau laut Dirr voraussichtlich Ende 2015, Verkaufsbeginn ist bereits in wenigen Wochen. Die Nachfrage dürfte groß sein, schätzt der Experte: „Es ist eine gefragte Wohnlage mit sehr guter Verkehrsanbindung“, sagt Dirr. Die zukünftigen Wohnungseigentümer können bei der Gestaltung ihres neuen Zuhauses auch noch mitreden: „Sonderwünsche, etwa bei der Ausstattung, sind natürlich möglich.“ In kleinerem Umfang könnten gegebenenfalls auch noch Änderungen bei den Grundrissen vorgenommen werden.