An der Don-Carlos-Straße und im Hirschsprung will die Stadt die in die Jahre gekommen Kindergärten durch neue ersetzen und muss dafür Platz schaffen. Foto: Rüdiger Ott

Die Stadt fällt 32 Bäume, um Platz für zwei neue Kitas zu haben. Die Holzreste werden gehäckselt und in städtischen Gebäuden verfeuert.

Vaihingen - Im Zuge der anstehenden Bauarbeiten müssen insgesamt 32 Bäume weichen. Zwei in die Jahre gekommene Kitas, eine in Vaihingen und eine in Rohr, will die Stadt durch Neubauten ersetzen. Weil die Kitas dabei auch gleich vergrößert und Außenanlagen angelegt werden sollen, müssen die Gewächse gefällt werden. 14 Bäume sind es an der Don-Carlos-Straße 20 und 18 Bäume an der Straße Im Hirschsprung 40.

„Das ist nicht so dramatisch, das sind nur Gehölze“, sagt Walter Wagner vom Gartenamt. Oft sind die Bäume kaum mehr als dicke Büsche. „Da sind keine Solitäre dabei“, sagt er. Also keine großen Eichen etwa, „sondern genau das Gegenteil“. Darunter sind Hainbuchen, Lärchen, Kiefern und Weiden, gelegentlich auch Fichten. Ein wild zusammengewürfelter Bestand also, „der im Lauf der Zeit einfach gewachsen ist“.

Hintergrund ist, dass die Stadt eine Reihe alter Kindertagesstätten abreißen will. Um Kosten zu sparen, setzt sie bei den Neubauten auf einheitliche Entwürfe, sogenannte Typenbauten. Die entstehen derzeit an mehreren Standorten, und noch weitere sollen in der Zukunft folgen.

Das Holz wird in städtischen Einrichtungen verfeuert

Die Typenbauten gibt es in zwei Varianten. Je nach Bedarf können sie vier oder sechs Kindergartengruppen aufnehmen, doch ähneln sich in beiden Fällen die Pläne, die die Architekten gezeichnet haben. Es handelt sich jeweils um zweistöckige Gebäude in Stahlbetonskelettbauweise mit Flachdach.

Die Aufenthaltsräume, Verteilerküche und Toiletten sind rundherum an den Außenwänden der von oben gesehen fast quadratischen Kitas aufgereiht. In der Mitte ist über beide Stockwerke hinweg eine Freifläche mit einer Treppe vorgesehen, im oberen Stockwerk sind die Räume über einen Rundgang mit Geländer zu erreichen. Durch das Atrium mit Oberlicht fällt Sonnenschein ins Gebäude.

An der Don-Carlos-Straße in Vaihingen soll die zweigruppige Kita durch ein Gebäude für sechs Gruppen ersetzt werden. Die Kosten werden voraussichtlich 3,4 Millionen Euro betragen. Am Hirschsprung in Rohr ist eine viergruppige Einrichtung vorgesehen, bislang ist sie ebenfalls zweigruppig. Die Stadt rechnet dort mit Kosten in Höhe von 2,9 Millionen Euro.

Die Bäume, die dafür weichen müssen, werden aber nicht dazu beitragen, die Kosten zu senken. Verkauft werden kann das Holz jedenfalls nicht. „Die Bäume werden gleich auf der Baustelle gehäckselt“, sagt Wagner vom Gartenamt. Die Schnipsel würden dann zum Häckselplatz an der Epplestraße gekarrt. Von dort aus wiederum werden sie weitergereicht an verschiedene städtische Einrichtungen, die damit ihre Öfen anheizen.

Ein Ausgleich für das verschwundene Gewächs ist in der Nähe vorgesehen. Nördlich des Vaihinger Neubaugebiets Honigwiesen „wird derzeit ein Grünzug angelegt“, sagt Wagner. „Da kann man einiges Gutes pflanzen.“