Für die Nutzer des Schiller-Radwegs ist eine Umleitung eingerichtet. Foto: Caroline Leibfritz

Die Bahn bereitet ihre Tunnelarbeiten am Schiller-Radweg vor. Daher ist der Weg zunächst bis Ende Februar und von Sommer an für mehr als fünf Jahre gesperrt.

Obertürkheim - Das Bahnprojekt Stuttgart 21 hinterlässt auch in den Oberen Neckarvororten immer deutlichere Spuren. An der Ulmer Straße wird derzeit ein Schacht für die künftigen Tunnel in die Tiefe getrieben; an der Benzstraße entsteht eine Rettungszufahrt. Und seit Ende Januar ist auch der Schiller-Radweg erneut wegen Stuttgart 21-Bauarbeiten gesperrt. Zunächst gilt die Sperrung nach Angaben der Deutschen Bahn bis Ende Februar. Doch wenn im Sommer 2014 die Hauptbaumaßnahmen beginnen, wird der Schiller-Radweg für voraussichtlich fünfeinhalb Jahre gesperrt sein.

Aktuell werden im Bereich zwischen den Otto-Hirsch-Brücken und der Bruckwiesenwegbrücke Erkundungsbohrungen für die zu bauenden Ingenieurbauwerke durchgeführt. Außerdem sollen Schächte zur Ortung von Kabeln und Leitungen gegraben werden. Denn in Obertürkheim soll im Rahmen von Stuttgart 21 die bestehende Bahnstrecke im Neckartal durch eine Rampe in einem Trogbauwerk mit der rund sechs Kilometer langen Tunnelzuführung zum neuen Stuttgarter Hauptbahnhof verbunden werden. Die längerfristige Sperrung des Radwegs, die von Sommer an gelten soll, ist nach den Worten einer Projektsprecherin für den Bau der Tunnelrampe sowie für den ersten 430 Meter langen Tunnelabschnitt in offener Bauweise notwendig.

Nutzer des Radwegs müssen Umwege in Kauf nehmen

Eine örtliche Umleitung des Radwegs über den Imweg und die Augsburger Straße ist wegen der aktuellen Sperrung zwar eingerichtet. Radler und Spaziergänger, die den Schillerweg sonst nutzen, müssen aber Umwege in Kauf nehmen. So führt die aktuelle Umleitung von Obertürkheim in Richtung Bad Cannstatt unter den Bahngleisen hindurch. Dort müssen Radler ihr Fahrrad entweder eine Treppe hinunter tragen oder die aktuell eingerichtete provisorische Rampe benutzen.

Die Befürchtung vieler Eltern, dass ihre Kinder auf dem Schulweg mit dem Fahrrad auf die viel befahrene Hafenbahnstraße ausweichen müssen, hat sich aber nicht bewahrheitet. „Bei der Auswahl der Umleitung hat die Bahn eng mit der Stadt und dem Amt für öffentliche Ordnung zusammengearbeitet und eine entsprechende verkehrsrechtliche Anordnung für die Umleitung erhalten“, erklärt die Projektsprecherin. So können die Radfahrer nun vom Schillerweg über eine Eisenbahnunterführung in Richtung Imweg und Augsburger Straße fahren. Auf dem Imweg ist eine provisorische Querungshilfe eingerichtet, um Radfahrern und Fußgängern einen sicheren Überweg zu gewährleisten. Darüber hinaus gibt es einen provisorischen Radschutzstreifen in Richtung Augsburger Straße. Auf der Augsburger Straße steht ein markierter Radweg in Richtung Obertürkheim zur Verfügung; in Richtung Untertürkheim fahren die Radfahrer getrennt von der Fahrbahn auf dem Gehweg.

Wie die Umleitung im Sommer aussieht, ist noch unklar

Obertürkheims Bezirksvorsteher Peter Beier hält die aktuelle Umleitung für „adäquat“. Wie genau die nächste Umleitung aussehen wird, die von Sommer an gelten soll, ist Beier zufolge zwar noch nicht endgültig entschieden. „Nach Möglichkeit“, so der Bezirksvorsteher, „soll aber auch dann eine Umleitung über die Hafenbahnstraße vermieden werden.“ Schließlich müsse die Sicherheit der Bürger auch während der etwa fünfeinhalbjährigen Bauzeit in Obertürkheim gewährleistet sein.