Derzeit wird die Gasleitung vor der Schwabengalerie geflickt. Foto: Ralf Gunkel

Derzeit überprüft die Netze BW das Gasleitungsnetz in Vaihingen. Defekte Leitungen müssen sofort ausgebessert werden. Das ist aktuell vor der Schwabengalerie der Fall.

Vaihingen - Wer mit dem Auto durch Vaihingen fährt, den hält seit mehr als zwei Wochen eine Baustelle vor der Schwabengalerie auf. Die Netze BW maßen bei Routinekontrollen einen erhöhten Gaswert, der auf ein Leck in der Gasleitung hindeutete. Seitdem ist eine Spur für Autofahrer abgesperrt, den Platz nimmt die Baustelle in Anspruch. Der Boden wurde aufgegraben, um das Leck an der Gasleitung zu schließen.

Die Mitarbeiter der Netze BW sind regelmäßig im gesamten Stadtgebiet unterwegs, um Gaslecks aufzuspüren. Aktuell überprüfen sie Vaihingen. Sie haben ein Messgerät dabei, ein simple Stange, an deren Ende eine gelbe Fläche angebracht ist, die sie über den Boden ziehen. „Wie ein Wischmopp“, beschreibt Pressesprecher Hans-Jörg Groscurth das Gerät. Damit nehmen die Mitarbeiter Proben aus der Luft. Leichte Ausdünstungen sind schon messbar, bevor es zu einer Gasstörung kommt.

Viel Verkehr schadet den Leitungen

Die Gaslecks, nach denen Netze BW in Vaihingen sucht, sind kleine Risse in den unterirdischen Leitungen. Solche Lecks entstehen, wenn die Leitungen zum Beispiel bei Bauarbeiten beschädigt werden. Außerdem kann das Material ermüden, „besonders die verstärkten Hitze- und Kälteperioden bedeuten eine größere Belastung für unsere Leitungen“, sagt Hans-Jörg Groscurth. In Stuttgart seien die Leitungen zusätzlich belastet durch den Verkehr. „Vielbefahrene Straßen bedeuten mehr Bewegung im Boden, das schadet den Leitungen auf Dauer“, erklärt er und beschwichtigt gleich darauf, dass diese Lecks keine Gefahr für Menschen darstellen: Das sei kein Drama, sondern Alltagsgeschäft eines Netzbetreibers.

Sobald ein Leck gefunden wird, muss trotzdem sofort gehandelt werden, „es ist immer noch Gas, über das wir hier reden“, so Groscurth. Das war der Grund für die Bauarbeiten an der Rottweiler Straße oder aktuell an der Hauptstraße vor der Schwabengalerie. Die Fahrbahnen sind dort verengt, die zusätzliche Abbiegespur ist gesperrt. Laut Google Maps müssen Autofahrer bei der Durchfahrt durch das Baustellenstück zu Hauptverkehrszeiten rund drei zusätzliche Minuten Fahrzeit einrechnen.

Der Defekt an der Gasleitung war zu groß, um die Risse von außen zu stopfen. Stattdessen ziehen die Bauarbeiter ein neues, schmaleres Rohr ein, das die alte Leitung von innen verstärkt. Bis die Baugrube wieder geschlossen ist, dauert es noch rund zwei Wochen. „Das hängt auch von der Witterung ab“, sagt Groscurth. Die Hauptstraße solle wieder am 11. November normal befahrbar sein.

Parkhaus der Schwabengalerie ist erreichbar

Oliver Gruenwald, der Centermanager der Schwabengalerie, sieht in der Baustelle vor dem Einkaufszentrum kein Problem. „Unsere Kunden können von beiden Richtungen kommend mit dem Auto ins Parkhaus.“ Das ist für Gruenwald das Wichtigste. Natürlich freue man sich, wenn die Baustelle wieder weg sei, aber die Sicherheit gehe schließlich vor.

Die Mitarbeiter der Netze BW überprüfen auch weiterhin die Luft über den Gasleitungen auf erhöhte Messwerte. Sollten sie Lecks finden, werden weitere Baustellen folgen. Ende November soll die Überprüfung des Stadtbezirks abgeschlossen sein, heißt es seitens der Netze BW.