Auf der Stresemannstraße ist in Richtung Killesberg wegen Arbeiten an den Versorgungsleitungen eine Fahrspur gesperrt. Foto:  

Rund um den Pragsattel wird auch nach den Sommerferien gearbeitet. Die Arbeiten an den Versorgungsleitungen haben Auswirkungen auf den Verkehr und die Anwohner. Die Straße Am Kräherwald ist nun wieder in beiden Richtungen befahrbar – zumindest abwechselnd.

S-Nord - Mit Nieder- und Mittelspannungs-, sowie Wasser-, Gas- und Fernwärmeleitungen kennt sich Rajko Zschiegner mittlerweile aus – notgedrungen. Zschiegner wohnt im Gebiet Im Götzen am Pragsattel. Dort hat er nicht nur die Großbaustelle für das Skyline-Projekt samt Bülow-Turmin Sicht- und Hörweite: In jüngster Zeit wurden vor seiner Haustüre auch immer wieder Baustellen eingerichtet, um Arbeiten an den Versorgungsleitungen vorzunehmen. Und ein Ende ist – zumindest vorerst – nicht in Sicht.

Dieser Tage beginnt die EnBW im Bereich der Haltestelle Pragsattel mit den Arbeiten für die Fernwärmeleitung, mit der das Gebiet Feuerbach Ost und das Stadtquartier City Prag ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Die Baustelle wird auf der Grünfläche zwischen der Stadtbahn- und der Bushaltestelle eingerichtet. Der gesamte Baustellenverkehr wird aber über die Straße Im Götzen geleitet. „Das ist ein Wohngebiet, da spielen die Kinder auf der Straße“, sagt Zschiegner. Zudem seien dort auch viele Kleinbusse unterwegs, die das Haus am Dornbuschweg anfahren, eine Einrichtung der Nikolauspflege für blinde, sehbehinderte und mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche. Die Einmündung aus dem Wohngebiet sei ohnehin schon sehr eng und unübersichtlich sagt Zschiegner.

Er befürchtet, dass es total chaotisch wird, wenn nun auch noch die Baufahrzeuge dort verkehren. Durch den Parksuchverkehr sowie aufgrund der Baustelle auf der Straße Am Kräherwaldhabe sich das Verkehrsaufkommen ohnehin schon erhöht. Zumindest die Sperrung am Kräherwald ist wieder aufgehoben: Die Straße kann wieder in beiden Richtungen befahren werden, bis voraussichtlich Ende des Jahres allerdings nur auf einer Fahrspur; der Verkehr wird mit einer Baustellenampel geregelt.

Die Arbeiten können nicht immer zusammen erledigt werden

Rajko Zschiegner ärgert sich aber auch darüber, dass die Bauarbeiten am Pragsattel nicht besser koordiniert werden. „Wir haben aktuell vier Baustellen direkt vor der Haustür. Einen Teil davon hätte man doch auch zusammenlegen können“, sagt er. Zumal dort schon vor zwei oder drei Jahren die Straße aufgerissen worden sei, um eine Stromleitung für die S-21-Baustelle Zwischenangriff Prag zu verlegen. „Wir haben in der Tat mehrere Baustellen in dem Bereich“, sagt Stuttgart-Netze-Sprecher Moritz Oehl. Vor rund zwei Wochen sei der Bülow-Tower ans Stromnetz angeschlossen werden, seit Ende August würden entlang der Stresemannstraße auf rund zwei Kilometern Stromkabel erneuert.

Leider sei eine Zusammenlegung der beiden Baumaßnahmen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht möglich gewesen: „Als Stromnetzbetreiber müssen wir Neubauten im Stadtgebiet schnellstmöglich ans Stromnetz anschließen. Dies ließ sich leider nicht mehr mit der Maßnahme in der Stresemannstraße kombinieren“, erklärt Oehl. Grundsätzlich setze Stuttgart Netze aber alles daran, Baumaßnahmen wenn möglich zusammenzulegen, um die Beeinträchtigungen für die Bürger und den Verkehr auf ein Minimum zu reduzieren.

Dafür tausche sich das Unternehmen regelmäßig mit anderen sogenannten Leitungsträgern wie etwa Telekommunikationsanbietern oder dem Tiefbauamt aus. Die Netze BW beispielsweise, die in Stuttgart das Gas- und Wassernetz betreibt (die Stuttgart Netze ist nur für das Stromnetz zuständig), nutze die Arbeiten in der Stresemannstraße, um an der Kreuzung mit der Maybachstraße neue Versorgungsleitungen zu verlegen. Auch die EnBW verspricht in einer Anwohnerinformation, die Beeinträchtigungen durch die Arbeiten am Fernwärmenetz so gering wie möglich zu halten. Die Maßnahme soll bis Anfang 2018 abgeschlossen sein. Wie der Projektleiter Stephan Hanke jüngst im Bezirksbeirat erläuterte, werde dafür im Zwei-Schicht-Betrieb von 7 bis 21 Uhr gearbeitet.