Lange hat es gedauert – jetzt soll das Begegnungs- und Servicezentrum für gehbehinderte Menschen zugänglich werden Foto: Caroline Leibfritz

Das von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) betriebene Begegnungs- und Servicezentrum Altes Rathaus soll endlich einen barrierefreien Zugang bekommen.

Obertürkheim - Schon seit Jahren wünschen sich die Besucher und Mitarbeiter des Begegnungs- und Servicezentrums Altes Rathaus in Obertürkheim eine Rampe, die es auch gehbehinderten Menschen und Eltern mit Kinderwagen erlaubt, die Räume des Zentrums zu betreten. Doch zahlreiche Versuche, diesen Wunsch Realität werden zu lassen, scheiterten, weil das Gebäude denkmalgeschützt ist und daher nicht ohne Weiteres optisch verändert werden darf.

Im vergangenen Jahr wurde die Rampe schließlich im Bürgerhaushalt diskutiert. Auch die Obertürkheimer Bezirksbeiräte sprachen sich immer wieder für den barrierefreien Zugang zur Begegnungsstätte aus. Jetzt hat die Stadt entschieden, dass die Rampe endlich kommen soll. Das Denkmalamt muss dem aber noch zustimmen.

Die Rampe soll deutlich steiler werden als üblich

Die Rampe soll an den Treppen am Eingang des Gebäudes an der Uhlbacher Straße 33 gebaut werden und sich auf einer Länge von 3,89 Metern bis an die rechte Gebäudekante erstrecken. Als behindertengerechte Rampe dürfte sie zwar eigentlich nur eine Steigung von maximal sechs Prozent haben. Doch das ist laut Axel Wolf, dem Abteilungsleiter Immobilienmanagement beim Amt für Liegenschaften und Wohnen, aus technischen Gründen nicht möglich. „Die Rampe wird eine Steigung von 13 Prozent aufweisen“, sagt Wolf. „Eine flachere Rampe müsste mehr als doppelt so lang sein und dann übers Eck führen. Das ist nicht umsetzbar.“ Die Kosten, so Wolf, lägen bei 30 500 Euro für die Rampe und 2500 Euro für das Vordach. Die Planungen für die neue Rampe sind bereits abgeschlossen. „Ende März haben wir alle Unterlagen an das Hochbauamt weitergeleitet“, erklärt Wolf. „Dort kümmert man sich jetzt unter anderem um die denkmalschutzrechtliche Genehmigung.“

Viele Ältere nutzen das Angebot des Servicezentrums

Wenn das Denkmalamt dem Bau der Rampe zustimmt, könnte sie möglicherweise bereits in diesem Sommer gebaut werden. Für die Arbeiterwohlfahrt (Awo), die das Begegnungs- und Servicezentrum Altes Rathaus betreibt, wäre die Rampe ein echtes Geschenk. Schließlich nutzen viele ältere und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen das Angebot des Servicezentrums. Dieses umfasst etwa Sprachkurse, Vorträge, Spieletreffs und Yogakurse.

„Wir freuen uns sehr darüber, wenn die Rampe nun endlich kommt“, sagt die Leiterin des Begegnungszentrums, Waltraud Fingerle. „Die Treppen sind für viele Besucher schwer zu bewältigen – vor allem wenn sie mit dem Gehwagen kommen oder im Rollstuhl sitzen.“ Deshalb werde eine Rampe dringend benötigt.

Auch der Bezirksvorsteher begrüßt das Vorhaben

Auch der Obertürkheimer Bezirksvorsteher Peter Beier ist froh, wenn die Rampe Realität wird. „Ich finde es wichtig, dass der Zugang zur Begegnungsstätte endlich erleichtert wird“, sagt Beier. „Schließlich müssen wir im Stadtbezirk auch etwas für bewegungseingeschränkte Menschen und Leute mit Behinderung tun.“