Alles ist vorbereitet: Im Stuttgarter Schlossgarten wird in der nächsten Woche damit begonnen, den Trog für den umstrittenen Tiefbahnhof auszubaggern. Foto: www.7aktuell.de | Oskar Eyb

Auf Jahre wird Stuttgarts Innenstadt von der gewaltigen Baustelle für Stuttgart 21 beherrscht. Am Dienstag geht es los: Dann wird im Schlossgarten der Trog für den umstrittenen Tiefbahnhof gebaggert.

Auf Jahre wird Stuttgarts Innenstadt von der gewaltigen Baustelle für Stuttgart 21 beherrscht. Am Dienstag geht es los: Dann wird im Schlossgarten der Trog für den umstrittenen Tiefbahnhof gebaggert.

Stuttgart - Sage und schreibe 20 Jahre nach der Idee wird am Dienstag im Stuttgarter Schlossgarten die Baugrube für den Tiefbahnhof ausgehoben. Neben dem bisherigen Kopfbahnhof wird fortan am Trog für den Bahnhof gebaggert, der laut Bahn Ende 2021 in Betrieb gehen soll. Die Gegner des Projektes erwarten zu einer „Bannerparade gegen die Bahn-Show“ mehrere hundert Teilnehmer.

Die Gesamtkosten für Stuttgart 21 werden derzeit von der Bahn mit rund 6,5 Milliarden Euro angegeben. Allerdings kommen dazu wohl noch einmal zirka 3,3 Milliarden Euro für die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm. Seit 2. Februar 2010 laufen die Bauarbeiten rund um den Stuttgarter Bahnhof. Symbolisch wurde damals ein Prellbock versetzt. Ein ähnlicher Akt sei jetzt beim Baustart am Trog nicht geplant, teilte die Bahn mit. Das Bahnprojekt ist längst an vielen Stellen im Stadtgebiet Stuttgart und entlang der Neubaustrecke sichtbar.

Die Züge fahren den Hauptbahnhof Stuttgart später über ein verzweigtes Tunnelsystem an, an dem auch schon eifrig gebaut wird. 20 Millionen Tonnen Erde und Abraum werden dafür insgesamt abgefahren, größtenteils mit Zügen. In Spitzenzeiten im nächsten Jahr sollen täglich bis zu 13 Züge beladen werden. Die Erdmassen werden laut Bahn auf rund 40 Deponien im Südwesten gebracht. Mit einem Fünftel des Aushubs werden aber auch ehemalige Kali-Halden in Thüringen und Sachsen-Anhalt verfüllt.

Bis zu zehn Lastwagen werden die Erdmassen auf speziellen Baustraßen vor allem an eine zentrale Verladestation am Nordbahnhof bringen. Mit Blick auf den ohnehin von Feinstaub stark belasteten Stuttgarter Talkessel werden alle Verlademaschinen mit Rußpartikelfiltern ausgestattet sein, versprach die Bahn.

Die Logistikflächen würden feucht gehalten, es gebe Reifen-Waschanlagen und einige Straßen würden dreimal pro Woche gereinigt. Zudem erfüllten die Lastwagen alle die Vorgaben für eine grüne Umweltplakette, die in der Landeshauptstadt aber auch Pflicht ist, hieß es. Das Stuttgarter Neckartor unweit der Baustelle hatte in den vergangenen Jahren stets die bundesweit höchsten Feinstaub-Werte.