Die Investoren haben das Grundstück östlich des Bahnhofsgebäudes der Stadt zum Kauf angeboten, Diese hat abgelehnt. Nun könnte jemand anders zum Zug kommen. Foto: A. Kratz

Die Stadt will das Grundstück gegenüber dem Bürgerhaus nicht haben. Die Investoren haben es nun anderen potenziellen Käufern angeboten.

Möhringen - Der Möhringer Bahnhof ist ein Dauerbrenner. In den vergangenen Jahren ist entlang der Gleise ein neues Quartier entstanden. Derzeit drehen sich an der Probststraße wieder die Kräne. Dort bauen die Strenger-Gruppe, zu der Baustolz sowie Strenger Bauen und Wohnen gehören, und die Bietigheimer Wohnbau Mehrfamilienhäuser. Etwa 135 neue Wohnungen sollen entstehen.

Bei den Flächen südlich der Gleise sei aber noch unklar, wie es dort weitergehen soll, heißt es in einem Antrag der SPD im Möhringer Bezirksbeirat. Auch diese Flächen gehören mittlerweile der Bietigheimer Wohnbau und der Strenger-Gruppe. Fakt ist, dass wenn die Investoren das westliche Grundstück bebauen, es dort keinen Platz mehr für die Fahrradstation gibt. „Das ist bedauerlich. Wir begrüßen aber die Zusage der Stadt Stuttgart, die Fahrrad-Service-Station in Möhringen erhalten zu wollen und nach Alternativstandorten und Interimslösungen zu suchen“, heißt es in dem Antrag. Und weiter steht dort: „Dies betrachten wir als ein wichtiges Signal an die Betreiber der Station, damit sie ihre zukünftige Arbeit planen können.“

Finanzbürgermeister Föll beantwortet die Anträge

Für das Grundstück gegenüber dem Bürgerhaus gab es das Angebot der Eigentümer, das Areal zu einem vergünstigten Preis von 300 000 Euro an die Stadt zu verkaufen. Das war ganz nach dem Geschmack des Bezirksbeirats.

Doch die Stadt lehnte aus verschiedenen rechtlichen Gründen ab. Vor allem entspreche es nicht der städtischen Immobilienstrategie, Gebäude zu erstellen, die mangels Eigenbedarf ganz oder überwiegend an Dritte vermietet werden müssen. So steht es in einer Antwort des Finanzbürgermeisters Michael Föll auf verschiedene Anträge aus dem Bezirksbeirat. Die Argumente seien nachvollziehbar, heißt es dazu im aktuellen SPD-Antrag. Sie würden aber dennoch nicht zu einer wirklichen Klärung beitragen, wie das Grundstück künftig gestaltet werden kann.

Bezirksbeirat will mit allen beteiligten im Gespräch bleiben

„Wir fordern deshalb alle Beteiligten auf, hier weiterhin im Gespräch zu bleiben und bitten die derzeitigen Investoren, dem Bezirksbeirat Möhringen die aktuell angestrebten Planungen vorzustellen.“ Dabei solle auch geklärt werden, inwieweit die Wünsche des Bezirksbeirats doch noch berücksichtigt werden können, heißt es im SPD-Antrag. Das Gremium nahm diesen einstimmig an. Auch Jürgen Lohmann hieß den Antrag gut. „Wir müssen hinterher sein, dass die Investoren noch einmal berichten“, gab der scheidende Bezirksvorsteher seiner Nachfolgerin Evelin Weis und den Lokalpolitikern mit auf den Weg. Zu dem Termin sollten dann auch Vertreter des Stadtplanungsamts in die Sitzung kommen, so sein Vorschlag.

Vertreter der Bietigheimer Wohnbau und der Strenger-Gruppe waren zuletzt im Oktober 2014 im Bezirksbeirat. Damals stellten sie den Lokalpolitikern auch ihre Idee vor, das Grundstück gegenüber dem Bürgerhaus an die Stadt zu verkaufen, was diese aber eben mittlerweile abgelehnt hat. Das alles sei schon lang her, sagt der SPD-Bezirksbeirat Dieter Bernhardt auf Nachfrage unsere Zeitung. Darum wolle man erneut ins Gespräch kommen und sich von den Investoren auf den aktuellen Stand der Dinge bringen lassen.

Westlich des Bahnhofsgebäudes entstehen Wohnungen

Dieser stellt sich wie folgt dar: Auf dem Grundstück westlich des Bahnhofsgebäudes sollen 22 Eigentumswohnungen entstehen. „Wir wollen Mitte des Jahres den Bauantrag bei der Stadt einreichen und Ende des Jahres in den Verkauf gehen“, sagt Harald Wegmann. Er ist Abteilungsleiter bei der Bietigheimer Wohnbau. Das Gebäude werde ähnlich aussehen, wie die, welche derzeit entlang der Probststraße entstehen. Für das Grundstück gegenüber dem Bürgerhaus haben die Investoren noch keine Pläne. Oder besser gesagt halten sie an dem Plan fest, das Areal zu verkaufen. Nachdem die Stadt es nicht wollte, boten sie es anderen potenziellen Käufern an. „Die kalkulieren noch“, sagt Wegmann. Er gehe davon aus, dass in den kommenden drei Wochen eine Entscheidung fällt.