Am Bahnhof braucht es Platz für Fahrräder, so steht es auch in der Begründung zum Bebauungsplan von 2003. Foto: Alexandra Kratz

Die SSB haben ihre Grundstücke an die Bietigheimer Wohnbau und die Strenger-Gruppe verkauft. Nicht aus den Augen veroren haben die Bezirksbeiräte das Thema Kindertagesstätte.

Möhringen - Der Bezirksbeirat hat ein wachsames Auge auf die weiteren Entwicklungen am Möhringer Bahnhof. Wie bereits berichtet, haben die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) die noch zu bebauenden Grundstück an eine Käufergemeinschaft veräußert. Die Bietigheimer Wohnbau war schon Anfang des Monats offiziell von SSB-Vorstandssprecher Reinhold Bauer genannt worden. Mittlerweile ist auch der zweite Name durchgesickert. Es handelt sich um die Strenger-Gruppe.

Der Bezirksbeirat bittet die Stadtverwaltung und den Gemeinderat nun, „bei der weiteren Umgestaltung am Möhringer Bahnhof darauf hinzuwirken, dass auch künftig Platz für eine Fahrradwerkstatt vorhanden ist“. Das haben die Lokalpolitiker einstimmig auf Vorschlag der Grünen beantragt. Geht es nach ihnen, soll das Angebot mit einem Verleihservice und einem bewachten Parkplatz für die Drahtesel verbunden werden. In der Begründung heißt es, dass die Fahrradwerkstatt des Sozialunternehmens Neue Arbeit von der Bevölkerung stark frequentiert, der Service gelobt und die Verortung am Bahnhof für gut befunden werde. „Ein Angebotspaket von Fahrradwerkstatt und Verleihservice wird zur Verkehrsentlastung in Möhringen beitragen“, sind sich die Grünen sicher.

Lokalpolitiker wünschen sich ein Kita am Bahnhof

In der Begründung zum Bebauungsplan für den Möhringer Bahnhof aus dem Jahr 2003 ist zu lesen, dass „bei der Realisierung des neuen Bahnhofsgebäudes Flächen für zirka 200 Fahrräder sowie ein Büroraum vorgesehen werden“. Doch das Stadtplanungsamt hat gegenüber Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann bereits deutlich gemacht, dass aus dieser Begründung kein geltendes Recht abgeleitet werden könne. Lohmann ist bereits in Kontakt mit der Käufergemeinschaft. Zudem hat das Gremium Ende Juni beschlossen, den Investor zu einer der nächsten Sitzungen einzuladen. „Wir müssen den beiden Firmen bereits im Vorfeld unsere Wünsche kommunizieren“, sagte Lohmann. Fakt ist auch, dass der Bahnhof als Mischgebiet ausgewiesen ist und dass es darum dort zwingend auch Gewerbe geben muss. Die Fahrradstation wäre für die Käufergemeinschaft eine Möglichkeit, diese Anforderung zu erfüllen.

Auch das Thema Kindertagesstätte hat der Bezirksbeirat nicht aus den Augen verloren. Aus Sicht der Lokalpolitiker ist es nach wie vor wünschenswert, dass eine solche am Möhringer Bahnhof gebaut wird. Zwar ist der Bedarf an Betreuungsplätzen im Stadtteil nach der Realisierung der derzeit im Bau befindlichen Kitas gedeckt. Doch die Bevölkerung wächst weiter, weitere Kindergärten sind also notwendig. Der Bahnhof wäre ein möglicher Standort.