Die Initiative Hoffeld-West hat diese Gewürzluike zum Gedenken an Doris Peppler-Kelka gespendet, die Grünen-Fraktion im Gemeinderat einen Danziger Kantapfel. Weitere Bilder gibt es in unserer Fotostrecke. Foto: Sägesser

Ein Danziger Kantapfel und eine Gewürzluike wachsen seit Donnerstag am Birkacher Osthang. Die Obstbäume erinnern an die im Juli verstorbene Doris Peppler-Kelka. Gespendet wurden sie von der grünen Ratsfraktion und der Initiative Hoffeld-West.

Birkach - Es hätte ihr gefallen, was sich die Freunde für sie ausgedacht haben. Am vergangenen Donnerstag sind zur Erinnerung an die im Sommer gestorbene Grünen-Altstadträtin Doris Peppler-Kelka ein Danziger Kantapfel und eine Gewürzluike gepflanzt worden. Um die Mittagsstunde haben sich dafür mehr als zwei Dutzend Freunde und Wegbegleiter von Doris Peppler-Kelka am Birkacher Osthang versammelt. Darunter auch ihr Ehemann.

Sie hat gegen die Baupläne gekämpft

Doris Peppler-Kelka hatte viel übrig für Bäume, besonders für Apfelbäume. Und es dürfte wenig Orte geben, die so eng mit dem Leben der umtriebigen Frau verwoben sind wie dieser. Sie hat früher mit ihrer Familie in Birkach gelebt. Als sich in den Achtzigerjahren abzeichnete, dass am Osthang Wohnhäuser gebaut werden sollen, hat sie dagegen gekämpft. Und jeder, der sie kannte, weiß, was das bedeutete. Sie ließ nicht locker. Der Verein Stuttgarter Apfelsaft, den Doris Peppler-Kelka mitgegründet hat, hat die 8000 Quadratmeter große Streuobstwiese von der Stadt gepachtet.

Das Stückle gilt seither als Vorbild für den heimischen Naturschutz. Kindergartenkinder und Schüler treffen sich regelmäßig unter den knorrigen Zweigen und lernen zum Beispiel, dass Äpfel nicht gleich Äpfel sind, dass Birnen auch ziemlich lecker schmecken und dass Streuobstbäume, wenn sie gestorben sind, Tieren Lebensraum bieten.

Die Initiative habe ihr viel zu verdanken

Doris Peppler-Kelka saß etliche Jahre für die Grünen im Stuttgarter Gemeinderat. Den Danziger Kantapfel, der am Donnerstag ihr zu Ehren gepflanzt worden ist, hat die Grünen-Fraktion gespendet. Die Gewürzluike wiederum ist ein Geschenk der Initiative Hoffeld-West. „Das ist eine Herzensangelegenheit für uns“, sagte der Sprecher Udo Strauß. „Ohne ihr Zutun hätte die Initiative so nie zusammengefunden.“ Es war ebenfalls ein Wohnbauprojekt, das Doris Peppler-Kelka damals aufbegehren ließ. Zusammen mit zahlreichen Bürgern engagierte sie sich gegen die Überlegungen, die Äcker von Hoffeld-West mit Häusern zu bebauen. Erreicht hat die Initiative immerhin, dass die Pläne einstweilen zurückgestellt worden sind.

„Wenn ich an Doris denke, denke ich an Luft“, sagte die Grünen-Stadträtin Anna Deparnay-Grunenberg. Weil sie so viel bewegt habe. Sie denke aber auch die anderen drei Elemente. An Feuer wegen der Herzenswärme, und wegen ihrer Liebe zur Töpferei an Erde und Wasser. Die vier Elemente waren – mehr oder weniger zufällig – Teil der kleinen Feier am Birkacher Osthang. Die Gekommenen zündeten Teelichter an und mussten die Flämmchen vor dem kühlen Novemberwind schützen. Als nächstes drückten sie die Kerzen in die feuchte Erde am Fuße der frisch gepflanzten Gewürzluike.