Damit das Badevergnügen im See keinen bösen Ausgang nimmt, sollte man das eine oder andere beachten. Foto: dpa/Symbolbild

Zuletzt kam es an Seen in Baden-Württemberg zu mehreren tödlichen Unfällen. Vor der nächsten Hitzewelle warnt die Polizei vor Leichtsinn und gibt Tipps. Lesen Sie sie hier.

Baden-Württemberg - Ein Sprung in einen Baggersee oder den Bodensee kann bei der angekündigten Hitzewelle Abkühlung bringen, aber mitunter auch sehr gefährlich werden. Die Polizei warnt davor, beim Baden zu unvorsichtig zu sein.

Sechs Tote in zehn Tagen

Innerhalb von nur zehn Tagen endete in Baden-Württemberg der Badeausflug allein am Bodensee für sechs Menschen tödlich, wie die Wasserschutzpolizei am Mittwoch mitteilte. Drei Tote gab es bei Badeunfällen Anfang Juli: Eine 70 Jahre alte Frau ging in Unteruhldingen beim Schwimmen unter, in Konstanz starb ein 73-Jähriger. Ebenfalls in Konstanz ging ein 80-Jähriger unter, als er von einem Boot zu einem anderen schwimmen wollte. An einem Baggersee in Rheinau (Ortenaukreis) sprang eine 26-Jährige ins Wasser und tauchte nicht mehr auf - sie konnte laut Polizei vermutlich nicht schwimmen. Zuletzt hatte eine Frau am Dienstag ihren 77 Jahre alter Ehemann beim Baden nahe Langenargen aus den Augen verloren. Ein Rettungshubschrauber entdeckte den Mann wenig später aus der Luft. Der Urlauber war ertrunken.

DLRG und Polizei warnen

Nach Angaben der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) sind rund die Hälfte der Badetoten älter als 50 Jahre. Meist ist Überschätzung im Spiel: Ältere, die ein Jahr zuvor noch drahtig ihre Bahnen im Wasser zogen, erleiden vor Überanstrengung einen Herzinfarkt. Trotzdem warnen die Behörden auch jüngere Badende davor, die extreme Witterung zu unter- und sich selbst zu überschätzen. Das „Seepferdchen“ und Schwimmbaderfahrungen in einem wohltemperierten, nahezu wellenfreien Becken reichten nicht aus, um gewappnet für natürliche Gewässer zu sein. „Wer in einem freien Gewässer baden geht, sollte sicher schwimmen können“, sagt Mai Bartsch vom DLRG. 

Retter sind automatisch versichert

Wer einen anderen Badegast aus einer lebensgefährlichen Situation rettet, ist nach Angaben der Unfallkasse Nord automatisch unfallversichert. „Die gesetzliche Unfallversicherung übernimmt die Kosten der Behandlung, wenn sich ein Hilfeleistender verletzt“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer der Kasse, Martin Kunze. Der Versicherungsschutz wird bereits in dem Moment wirksam, in dem der Retter aktiv in das Geschehen eingreift.

Tipps der Polizei

Die Wasserschutzpolizei gibt Badenden abschließend folgende Tipps:

Abkühlen: Kühlen Sie sich, insbesondere bei Hitze, vor dem Baden ausreichend ab.

Begleitung: Gehen Sie nie ohne Begleitung oder Beobachtung schwimmen oder baden.

Ufernähe: Schwimmen Sie nie außer Sichtweite anderer Badegäste und entfernen Sie sich nicht zu weit vom Ufer.

Badezonen: Schwimmen Sie innerhalb der ausgewiesenen Badezonen.

Wassertiefe: Springen Sie nicht ins Wasser, wenn Sie nicht wissen, wie tief es ist.