Die Zahl der kleinen Waffenscheine ist im laufenden Jahr in Baden-Württemberg deutlich in die Höhe geschnellt. Foto: dpa

Die Zahl der kleinen Waffenscheine ist im laufenden Jahr in Baden-Württemberg deutlich in die Höhe geschnellt. Innenminister Thomas Strobl mahnt, dass die Polizei für die innere Sicherheit verantwortlich sei.

Stuttgart - Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte: „Heute haben rund 60 000 Bürger einen kleinen Waffenschein.“ Bei rund zehn Millionen Einwohnern sei das nicht beunruhigend. „Ich will aber auch ganz klar sagen: Für die Innere Sicherheit ist unsere Polizei zuständig.“

Im Januar 2015 gab es noch rund 40 000 kleine Waffenscheine im Südwesten - bei einem Plus von rund 3000 neuen Waffenscheinen im Jahresverlauf. Das deutliche Plus von rund 20 000 im Jahr 2016 könnte Vermutungen zufolge auf die Ereignisse rund um die Silvesternacht 2015/2016 zurückzuführen sein. Damals hatten Gruppen von Männern in mehreren Städten Frauen sexuell bedrängt. Die Männer wurden zumeist als Ausländer aus Nordafrika und arabischen Ländern identifiziert.

Sicherheitsempfingen soll wieder zunehmen

Strobl sagte, die Polizei leiste hervorragende Arbeit. „Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, sich zu bewaffnen. Ich rate generell auch dringend ab, sich in Selbstverteidigung zu üben!“ Er wolle daran arbeiten, dass das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger wieder zunehme. „Objektiv ist Baden-Württemberg das sicherste Land. Die Menschen müssen aber auch das Gefühl haben, dass das so ist.“

Der kleine Waffenschein ist die behördliche Genehmigung zum verdeckten Führen von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen.