Widerstand auf der Straße: Mit drastischen Worten wurde im Januar in Koblenz gegen eine Tagung europäischer Rechtspopulisten demonstriert. Foto: dpa

Mit einem Programm gegen Populismus will die Baden-Württemberg Stiftung bundesweit Zeichen setzen und Jugendliche gegen antidemokratische Strömungen widerstandsfähig machen.

Stuttgart - Die Baden-Württemberg Stiftung will ein Programm gegen Populismus auflegen. Christoph Dahl, Geschäftsführer der Stiftung, sagte dieser Zeitung: „Jetzt gilt es, die Demokratie zu bewahren und Strategien gegen den Populismus zu entwickeln.“

Geplant ist demnach ein Programm, mit dem Jugendliche in die Lage versetzt werden sollen, sich populistischen Strömungen zu widersetzen. „Es geht darum, Jugendliche resilient gegen Populismus zu machen“, erklärt Dahl. Mit ins Boot kommen soll die Landeszentrale für politische Bildung. Auch mit dem Weltethos-Institut an der Universität Tübingen steht die Stiftung Dahl zufolge in Verhandlungen, um das Programm in Gang zu bringen, das er als einzigartig einstuft. „Es gibt nichts Vergleichbares in Deutschland“.

Die Initiatoren wollen Jugendliche und auch Bevölkerungsgruppen, die als anfällig für populistische Strömungen gelten, erreichen. Dazu zählt Dahl die bildungsfernen Schichten und auch beispielsweise Langzeitarbeitslose. Am Sinn des Vorhabens hat der Stiftungsgeschäftsführer keinen Zweifel: „Das Programm ist gesellschaftlich notwendig und sinnvoll“, sagte er dieser Zeitung.

Die Baden-Württemberg Stiftung plant, das Programm mit zwei Millionen Euro auszustatten. Allerdings muss der Aufsichtsrat zustimmen. Das Gremium tagt das nächste Mal am 7. April.

Diskussion über „Strategien für unsere Demokratie“

Zur Einstimmung in das Schwerpunktthema Populismus geht es in der Veranstaltungsreihe „Perspektiven“ der Baden-Württemberg Stiftung am 16. Februar im Haus der Stiftung in der Kriegsbergstraße um „Strategien für unsere Demokratie“. An der Diskussionsrunde nehmen unter anderem der Populismusforscher Jan-Werner Müller, der in Princeton lehrt, und der Journalist und Kabarettist Michel Abdollahi teil.

Die landeseigene Baden-Württemberg Stiftung verwaltet ein Vermögen von 2,3 Milliarden Euro und zählt damit zu den größten Stiftungen in Deutschland. Sie versteht sich als überparteilich und finanziert ausschließlich Projekte in Baden-Württemberg.