Unter anderem tragen Dauerbaustellen wie die auf der A5 zum erhöhten Stauaufkommen bei (Symbolbild). Foto: dpa

Zäh, zäher, Stillstand. Staus im Südwesten nahmen im Jahr 2016 deutlich zu. Die Gründe liegen auf der Hand: mehr Urlauber, mehr Baustellen und auch riskante Fahrmanöver.

Karlsruhe - Staus auf baden-württembergischen Autobahnen haben im vergangenen Jahr deutlich zugenommen und dem Bundesland erneut einen Platz unter den Top 3 der Stauländer beschert. Laut einer am Dienstag vorgestellten Statistik des ADAC Württemberg wurden im Südwesten gut 75 100 Staus mit einer Länge von insgesamt fast 182 000 Kilometern gezählt - 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit dieser Steigerungsrate liege das Bundesland sogar erheblich über dem Bundesdurchschnitt von 20 Prozent, hieß es weiter. Noch mehr Staus und Staukilometer als im Südwesten gab es nur in Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Allein auf der A8 zwischen Stuttgart und Karlsruhe wurden den Angaben zufolge fast 21 000 Staus mit einer Gesamtlänge von mehr als 52 200 Kilometern erfasst (Vorjahr: rund 41 700). Auf der A5 staute sich der Verkehr zwischen Weinheim und Basel über mehr als 38 000 Kilometer (Vorjahr: rund 35 000). Betrachtet man einzelne Streckensegmente, traf es die Fahrzeuglenker auf der A5 zwischen Karlsruhe-Nord und Bruchsal am schlimmsten. Wegen Baustellen dort gilt dieser Abschnitt als der im Jahr 2016 am stärksten belastete in Baden-Württemberg.

Mehr Baustellen, mehr Urlauber, mehr Transitverkehr,

Gründe für die Zunahme der Staus sei eine Gemengelage aus mehr Baustellen, mehr Urlaubern und mehr Transitverkehr, sagte ein ADAC-Sprecher. Das Landesverkehrsministerium wies darauf hin, dass Baden-Württemberg als ein Transit- und Flächenland ohnehin eine große Verkehrsbelastung habe. Sie liegt auf den Autobahnen bei durchschnittlich rund 63 000 Fahrzeugen pro 24 Stunden und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt (rund 48 800). Auch riskante Bremsmanöver und Unfälle führten immer wieder zu Staus.

Deutschlandweit stieg die Zahl der Staus auf rund 694 000 nach 568 000 im Vorjahr - ein Rekord. Ihre Gesamtlänge wuchs auf knapp 1,38 Millionen Kilometer; im Vorjahr waren es 1,13 Millionen.