Bilkay Öney Foto: Leif Piechowski

Anonyme Bewerbungen sollen auch in Baden-Württemberg getestet werden. Öney gewinnt mehrere Behörden und rund 15 Firmen für ihr Projekt.

Stuttgart - Anonyme Bewerbungen sollen in Kürze auch in Baden-Württemberg getestet werden. Nach Informationen unserer Zeitung werden sich an dem von Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) initiierten Modellprojekt landesweit rund 15 Firmen, zwei Landesministerien sowie die Stadt Mannheim beteiligen. Das Landeskabinett werde auf seiner Sitzung am Dienstag das Projekt beraten, heißt es aus Regierungskreisen.

Beim anonymisierten Bewerbungsverfahren werden Name, Geschlecht, Herkunft und Aussehen von Bewerbern zunächst ausgeblendet und erst nach der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch offengelegt. Damit soll der Benachteiligung von Frauen und Migranten bei der Stellensuche begegnet werden. Die Integrationsstelle des Bundes hat nach einem ähnlichen Versuch im April dieses Jahres über positive Erfahrungen berichtet, Teile der Wirtschaft sind aber weiter skeptisch. Die Ergebnisse des Projekts im Südwesten sollen im Herbst 2013 vorliegen.

Mitmachen tut unter anderen der Stuttgarter Technologie-Konzern Bosch: „Es gibt die Zusage aus unserem Haus, dass wir uns an dem Projekt beteiligen und unsere Erfahrung mit einbringen“, sagte ein Konzernsprecher unserer Zeitung. Der weltweit tätige Konzern hat ein eigenes Online-Bewerbungssystem. Alter, Nationalität oder Geschlecht müssen nicht angegeben werden. Von den Landesministerien sind das Integrationsministerium sowie das Sozialministerium mit dabei.