Die Kriminalität in Baden-Württemberg hat insgesamt zugenommen. Foto: dpa

Die Zahl der Einbrüche in Baden-Württemberg sind 2015 zwar zurückgegangen, insgesamt ist die Kriminalität im Land aber angestiegen.

Stuttgart - Trotz eines Rückgangs der Zahl der Wohnungseinbrüche ist die Kriminalität in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr insgesamt angestiegen. Wie die „Stuttgarter Nachrichten“ (Freitag) unter Berufung auf Zahlen des Landeskriminalamts (LKA) berichten, stieg die Zahl der Delikte 2015 gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Prozent auf 617 365 an. Dies sei der höchste Stand seit zehn Jahren, berichtet das Blatt. Dem Bericht zufolge stieg die Zahl der Ladendiebstähle um 7,9 Prozent an, die Zahl der Taschendiebstähle sogar um 11,3 Prozent. Einen Anstieg um 8,5 Prozent gab es auch bei Raub und räuberischer Erpressung, bei Vorkommnissen im Bereich der schweren beziehungsweise gefährlichen Körperverletzung registriert man einen Zuwachs um 5,3 Prozent.

Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) hatte am Donnerstag aus der noch unveröffentlichten Kriminalitätsstatistik 2015 einzig den zehnprozentigen Rückgang bei der Zahl der Wohnungseinbrüche präsentiert. Die Zahlen der anderen Delikte liegen nach Angaben seines Ministeriums noch nicht abschließend vor. Die oppositionelle CDU wirft Gall nun mit Blick auf die Landtagswahl am 13. März „Rosinenpickerei“ vor: „Der Innenminister lässt sich für sinkende Zahlen in einem einzelnen Deliktsbereich loben und verschweigt der Bevölkerung, dass die Kriminalität insgesamt steigt“, sagte der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Blenke, den „Stuttgarter Nachrichten“. Der Innenminister sei verpflichtet, die Bevölkerung umfassend über die Sicherheitslage zu informieren, so Blenke weiter. „Ich erwarte, dass er dies unverzüglich und vor der Landtagswahl tut.“