Die AfD wird auch in Baden-Württemberg immer stärker. Foto: dpa

In Baden-Württemberg geht die Sorge um, dass ein zunehmender „Rechtsruck“ um sich greifen könnte. Besorgt zeigen sich auch die CDU-Frauen im Land.

Lahr - Die CDU-Frauen in Baden-Württemberg haben nach dem Wahlerfolg der populistischen AfD vor einem „Rechtsruck“ und vor Forderungen nach einer konservativen Politik gewarnt. „Konservativ können wir ruhig gleichsetzen mit frauenfeindlich - das alte Ehe-Versorger-Modell gegen eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gegen mehr Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in Wirtschaft und Politik.“ Das sagte die Vorsitzende der Frauen Union (FU) Baden-Württemberg, Ingeborg Gräßle (56), am Samstag auf dem Landesdelegiertentag in Lahr im Schwarzwald (Ortenaukreis).

Die Europaabgeordnete Gräßle wurde einer Mitteilung zufolge mit 97,9 Prozent der Stimmen erneut zur FU-Landeschefin gewählt. An der Versammlung nahm auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble teil - sein Wahlkreis orientiert sich an den Grenzen des Ortenaukreises. Der Minister wandte sich einer Mitteilung der Frauen Union zufolge gegen „Symboldiskussionen um Obergrenzen“ für Flüchtlinge und gegen „rückwärtsgewandte Debatten“.

Die CDU-Frauen sprachen sich auch für eine stärkere Teilhabe an politischen Mandaten aus. Mehr „Selbstbewusstsein“ von Frauen verlangte die Bundesvorsitzende der Frauen Union, die Tübinger Bundestagsabgeordnete Annette Widmann-Mauz. Der Landestag, an dem auch Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut teilnahm, verabschiedete zudem einen Antrag, nach dem die Digitalisierung an den Schulen im Südwesten vorangetrieben werden soll. Dafür sollten sich nun Hoffmeister-Kraut und ihre Kabinettskollegin, Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU), einsetzen.