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Die Stadt Backnang will in den nächsten vier Jahren fast 70 Millionen Euro für Bauprojekte ausgeben. Das kostspieligste Einzelprojekt ist eine neue Sporthalle für die Schulen und Vereine, die die Karl-Euerle-Halle ersetzen soll.

Backnang - Über den Neubau einer Sporthalle für die Backnanger Schulen und Vereine wird seit Jahren kontrovers diskutiert und mitunter heftig gestritten. Oft hieß es seitens der Stadtverwaltung sinngemäß: Wir haben nicht die nötigen Mittel für einen Neubau.

Jetzt indes steht das Projekt, das rund 11,4 Millionen Euro kosten soll, im Investitionsprogramm für die Jahre 2018 bis 2021, das kürzlich im Gemeinderat besprochen wurde. Die Kommunalpolitiker haben grundsätzlich Ja gesagt zu den präsentierten Plänen der Stadt, die man durchaus als ehrgeizig bezeichnen kann. Die Bauarbeiten für die neue Halle, welche die marode Karl-Euerle-Halle ersetzten wird, sollen im Jahr 2019 beginnen.

Kostensteigerungen in der Baubranche sind ein Problem

Insgesamt hat das Backnanger Mammut-Investitionsprogramm ein Volumen von annähernd 70 Millionen Euro. Zu den kostspieligsten Projekten gehören ferner der innerörtliche Hochwasserschutz (elf Millionen Euro), der Neubau des ebenfalls seit Jahren in der Diskussion stehenden Feuerwehrgerätehauses für die südlichen Stadtteile (3,3 Millionen), der Neubau des Omnibusbahnhofs (drei Millionen) sowie die Generalsanierung der Gemeinschaftsschule in der Taus (2,2 Millionen).

Den insgesamt fast 50 Bauprojekten wurden Prioritäten zugeordnet: Alle in Stufe eins gelten als „notwendig und dringend“, sie sollen 2018/2019 realisiert werden. Stufe zwei bedeutet „notwendig, jedoch nicht dringend“ (2020/2021), Stufe drei „wünschenswert, aber nicht notwendig“ (nach 2021). Der neue Erste Bürgermeister, der bisherige Kämmerer Siegfried Janocha, sagte, es sei freilich nicht sicher, dass alle Vorhaben tatsächlich wie geplant umgesetzt werden könnten. Die Kostensteigerungen in der Baubranche machten den Kommunen arg zu schaffen. Zudem müsse abgewartet werden, ob die Steuerquellen weiter so sprudeln wie zurzeit.

2017 fünf Millionen Euro mehr eingenommen als erwartet

Dieses Jahr stimme ihn optimistisch, so der Schultes. Die Stadt Backnang werde wohl rund fünf Millionen Euro mehr einnehmen als zunächst angenommen. Es werde auch gelingen, auf die geplante Aufnahme eines Kredits in Höhe von zwei Millionen Euro zu verzichten.

Um alle Bauprojekte finanzieren zu können, müssten in den kommenden Jahren Jahren aber mit Sicherheit neue Kredite in Höhe von knapp 14 Millionen Euro aufgenommen werden, sagte Janocha. Zudem werde der Schuldenstand bis Ende 2021 wohl auf 18,5 Millionen Euro ansteigen. Der Schuldensstand des Eigenbetriebs Stadtentwässerung steigt voraussichtlich ebenfalls, auf knapp 48 Millionen Euro im Jahr 2021.