Für ihren Food-Blog „The whitest cake alive“ backt Sonja Lukenda für ihr Leben gern gern süße Spezialitäten. Foto: privat

Der Balkan kann nicht nur Beats, sondern auch Backkunst. Das beweist Sonja Lukenda auf ihrem Blog „The whitest cake alive“.

Stuttgart - Balkan-Beats sind mittlerweile jedem schwäbischem Brate (kroatisch für Kumpel) ein Begriff, aber wie sieht’s mit der Küche von „da unten“ aus? Dass diese nicht nur aus Cevapcici und Ajvar besteht, möchte Sonja Lukenda, eine Food-Bloggerin mit kroatischen Wurzeln, in die Welt tragen. „The whitest boy alive“ ist eine ihrer Lieblings-Bands, folgerichtig nennt sich ihr Back-Blog „The whitest cake alive“.

Die fructoseintolerante Backfee, wie sie sich selbst beschreibt, hegt eine Vorliebe für Wein, laute Musik, gute Steaks, Flohmärkte, laue Sommernächte. Und süße Backwaren natürlich. Schon mit 16 Jahren hat sie sich selbst eine Schwarzwälder Kirschtorte zum Geburtstag gebacken und dafür rund fünf Stunden in der Küche gestanden. Das nennt sich dann wohl Leidenschaft, vererbt von Mama und Oma - ganz klassisch. Doch da wäre noch etwas, das Lukendas Herz berührt: das Schreiben. Bei einem Online-Magazin habe sie gemerkt was für einen Spaß das kreative Tippen bereite und wollte dran bleiben. Gleichzeitig sei sie in ihrem Freundeskreis immer die Süßkram-Beauftragte gewesen und aus der harmlosen Frage: „Hast du dir nicht mal überlegt einen Blog zu machen?“ wurde ein schlagkräftiges Argument.

Back-Blog statt Büro-Job

„Ja, wieso eigentlich nicht“, dachte sich die 31-Jährige. Und dann hieß es einfach mal machen. Das war vor vier Jahren. Damals backte sie für „The whitest cake alive“ fünf Mal pro Woche. „Keine Ahnung wie ich das bewältigt habe“, fragt sie sich heute. Denn gerade fehle der gelernten Wirtschaftskorrespondentin für Englisch und Spanisch schlichtweg die Zeit dafür. Es gibt ja was zu tun. In Sonjas Fall im Pois, dem portugiesischen Lebensmittel-Shop im Fluxus. „Der Büro-Job davor war einfach nicht meins“, sagt sie. Außerdem passe eine Foodbloggerin ja ganz gut in einen Lebensmittel-Laden.

Bei Waiblingen aufgewachsen und im Stuttgarter Westen beheimatet, backt die Bloggerin also nun voller Elan vor sich hin und findet in der Küche, bei lauter Musik, Freude und Entspannung pur. Selbst ihre eigene Lebensmittelunverträglichkeit stellt Lukenda nicht vor große Herausforderungen. Natürlich habe sich ihre Ernährung komplett verändert, aber sie bleibe ganz Genussmensch. Denn, so sagt sie: „Ein Leben ohne Baklava ist sinnlos.“